Entrostung ohne Chemie - Bremstrommel

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Liberolix
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Re: Entrostung ohne Chemie - Bremstrommel

Beitrag von Liberolix »

:top: kitte
sehr geiler Bericht zu einer guten Idee - weil für den HomeSchrauber ohne viel Aufwand umzusetzen - genial.

Werde das gleich mal ausprobieren.
wir fahren englischen Pragmatismus - ein bisschen mehr davon, kann uns nicht schaden......
maxmk3

Re: Entrostung ohne Chemie - Bremstrommel

Beitrag von maxmk3 »

Guten Abend,

ich wollte noch etwas nachtragen bezüglich entrosten.

Ich habe im Laufe letzter Woche meinen Tank innen, wie beschrieben elektrolytisch entrostet. Jedoch kommt durch die offenen Poren (=Vergrößerung der Oberfläche) ganz schön schnell der Flugrost zurück, sofern man den Tank nicht sofort randvoll mit Benzin macht.

Von diesem ganzen Versiegelungskram halte ich persönlich nichts. Jedoch wollte ich einen rostfreien Tank, der auch so bleibt. Das ganze habe ich mit Phosphorsäure gelöst.

Zu den Materialien:
-Phosphorsäure, Konzentration X; Menge X (bei mir 85%ige Säure und 10l)
-säurebeständige Handschuhe
-Schutzbrille
-Gesichtsschutz; es könnte ja was ins Gesicht spritzen
-Trichter und/oder eine ruhige Hand

Ablauf:
Den Tank habe ich zuerst elektrolytisch Entrostet, Minus an eine blanke Fläche des Tanks, an Plus ein schönes Stück gewickeltes Edelstahllochband und ab in die Lösung.

Dann den Tank gekärchert um alles Lose und alle Stückchen raus zu bekommen.

Den Tank mit ca 15l Wasser befüllt, dann die 10l Phosphorsäure dazu gekippt. Natürlich mit Schutzausrüstung!

Dann den Tank randvoll mit Wasser gemacht und stehen gelassen.

Durch die starke Konzentration (ca. 28%) geht das Umwandeln des restlichen Rosts sehr fix, mein Tank war nach guten 4h fertig.

Dann klarspülen und trocknen lassen.

Dann wurde die Säure in einen verschließbaren Behälter geleert und mit Waschmittel neutralisiert. Man kann auch Seife oä. alkalische Sachen nehmen. Die ganze Flüssigkeit entsorgt ein Kumpel von mir, der in einem Betrieb arbeitet wo es solche Chemieabfallbehälter gibt. Wie man das ansonsten regelt, bleibt jedem selbst überlassen.

Und zu letzt, Tank einbauen, befüllen, Spaß haben :top:

Diese "Erklärung" ist ohne Gewähr, ich würde dies auch eher als Erfahrungsbericht betiteln! So hab ich es gemacht und bei mir hat es funktioniert.

Nun kurz zur chemischen Erklärung:

Das Eisenoxid (Rost) wird von der Phosphorsäure in Eisenphosphat umgewandelt. Dieses Eisenphosphat geht in eine dauerhafte Bindung mit Eisen (in dem Fall den Tank) ein. Das Eisenphosphat erkennt man, da anstatt der roten Roststellen dort nun schwarze Stellen zu sehen sind, das Eisenphosphat.
Im Endeffekt funktioniert jeder handelsübliche Rostumwandler so.

Viel Erfolg beim Nachmachen!

Viele Grüße
Max


PS: Verbesserungvorschläge werde ich gerne Ergänzen.
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xsivelife
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Re: Entrostung ohne Chemie - Bremstrommel

Beitrag von xsivelife »

Ich hatte das bei meinem Tank genauso gemacht, da im Tankversiegelungsset von Wagner auch ein Rostumwandler vor der eigentlichen Versiegelung verwendet wird. Die finale Versiegelung ist dann ein 1K-Harz, das weiteren chemischen/mechanischen Schutz bietet (und ggf. auch kleinste Löcher schliesst).
Viele Grüße aus dem Schwobaländle,
Mike

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spitschlumpf
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Re: Entrostung ohne Chemie - Bremstrommel

Beitrag von spitschlumpf »

Strom dran klemmen ist sicherlich eine tolle Sache- aber manchmal veilleicht zu aufwending.
Ich habe schon diverse Teile, auch Vergaserbatterieen, den Wassertrakt des Autos gespült...den GT6-Tank der danach innen echt blank war, in...

eine Wanne erst mit heißem Wasser, und Zitronenpulver dazu. Kost nix und das heißes Wasser wirkt anfangs extrem... Auch wenn die Teile 2 Tage im Wasser liegen, werden sie nicht wieder rosten, sondern weiter entrosten.

Neben Strahlen meine Alternative, auch für Schrauben, die ich beim Vorbeigehen hinein kippe...
habe leider keine Bilder davon- sollte ich mal machen.

Beim Entsorgen sehe ich kein Problem, ist ja nur Zitronenwasser, das auch durch meine Kaffeemaschine muß.

André
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xsivelife
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Re: Entrostung ohne Chemie - Bremstrommel

Beitrag von xsivelife »

Zitronenwasser oder Zitronensäure? Bei letzterem empfehle ich die Seite 2 des Threads :-vh
Viele Grüße aus dem Schwobaländle,
Mike

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