Warmstartproblem

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frank1500
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Warmstartproblem

Beitrag von frank1500 »

Moin aus Lübeck. Am vergangenen Wochenende war ja Super-Wetter und somit war ich natürlich mit meinem 1500er unterwegs und alles war gut soweit. Im gut 30 km entfernten Segeberg habe ich den Spitfire kurz ausgestellt und wollte nach ca. 10 Min. wieder starten, aber nichts da. Der Starter hat Einige Male flott durchgezogen, aber der Motor sprang nicht an. Also erstmal mit Frau und Hund etwa 1 Std. spazierengehen und abkühlen lassen. Dann wieder versucht, ohne Erfolg bis schliesslich die Batterie leer war. Irgendwann hatten wir endlich einen netten Menschen getroffen, der bereit war, Starthilfe zu geben und der Motor war schnell an. Also bedankt und ab nach Lübeck. An der dritten Ampel in Lübeck ging der Motor aus dem Leerlauf einfach aus und sprang erneut nicht mehr an. Auch Überbrücken durch unseren herbeigerufenen Sohn half nicht. Also Auto nach Hause geschleppt. Am Wochenende davor war eine Weiterfahrt auch nur mit Starthilfe möglich. Nun steht der Spitfire in seiner Garage und wartet auf Heilung. Ich fahr das Auto nun seit über 32 Jahren und habe derartige Probleme noch nicht gehabt und habe natürlich auch nichts geändert, was die Startprobleme begünstigen könnte. Ich hab zwar schon von Dampfblasenbildung bei heisser Witterung und heissem Motor gehört, aber nicht plötzlich auftretend und ein Hitzeschild ist zwischen Krümmer und den Vergasern ebenfalls verbaut. Hat jemand noch andere Ideen, wie man das Problem lösen könnte? So würde immer die Sorge mitfahren, dass er nicht anspringt. Taxen dürfen oder wollen keine Starthilfe mehr geben, der ADAC hätte am Wochenenden etwa 2 Std. gebraucht und eine volle Reservebatterie mit zunehmen kann auch keine Dauerlösung sein. Danke schonmal für Vorschläge!!
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jr1500
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Re: Warmstartproblem

Beitrag von jr1500 »

Ich würde mir die Zündungskomponenten mal genauer ansehen.

Da gibt es Teile die mit dem Alter wärmeempfindlich werden und dann sporadisch ausfallen (z.B. die Zündspule).

Gab es denn einen Zündfunken?
Edi_MKIV

Re: Warmstartproblem

Beitrag von Edi_MKIV »

Immer das gleiche.....

Panne:
- rechts ran, Ruhe bewahren, Auto absichern, Pannenweste anziehen, Spazierengehen hilft da nicht wirklich weiter...... :-vh
dann
- hab ich nen stabilen Zündfunken
- fördert die Benzinpumpe ausreichend Sprit ( zusätzlich Deckel der Schwimmerkammern aufmachen u. Schwimmerstand prüfen,
Nadelventile gleich auf Gängigkeit mitprüfen.....)
- Batteriespannung ausreichend

danach dann weitere Fehlersuche anhand des Prüfungsergebnis.

Die üblichen Verdächtigen sind imho: Benzinpumpe, Kondensator ( wenn Kontakte...), Zündspule, Zündschloss (Elektroteil..)
Viel Erfolg bei der Fehlerbeseitigung.
:happywink:
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Brüchi
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Re: Warmstartproblem

Beitrag von Brüchi »

Hi Frank

Nehm nen Starthilfepilot- Spray und ne Prüflampe mit.
Falls das Problem im Spritbereich liegt: würde der Motor mit Starthilfepilot kurz angehen.
Falls das Problem im Zündungsbreich liegt: entweder kein Zündfunke und/oder sogar keine Spannung an Zündspule.

Glaskugel an: WacKelkontakt/ schlechter Kontakt im Zündungsbereich, z.B. Zündschloss : mit Starthilfe höhere Bordspannung....schlechter Kontakt wird "übersprungen".
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marc
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Re: Warmstartproblem

Beitrag von marc »

Lustigerweise hatte ich dieses Jahr auch Dampfblasenbildung bei meinem MGB. Das tritt plötzlich auf. Die Dampfblasen vergrößern das Volumen und Fluten die Vergaser durch den Düsenstock, da die Schwimmerkammern sonst keine Entlüftung haben, wenn die Schwimmer die Ventile schließen. Der Motor säuft ab. Ich hatte das Problem noch nie und dementsprechend alles an meinem B (hat auch HS4) probiert, inklusive zusätzlicher Isolation der Schwimmerkammern, Zündgeschirr, Kerzen usw.. Bin fast verzweifelt.
Startpilot bringt übrigens zumindest direkt nach dem Ausgehen nichts, da der Motor quasi absäuft. Was meist geht ist bei komplett getretenem Gaspedal zu starten, da die HS 4 ja keine Beschleunigerpumpe haben. Aber total nervig.
Und es lag tatsächlich am Sprit, Superplus von einer Noname Tanke. Abgepumpt und ARAL Ultimate rein und alles ist gut.
Mich hat das natürlich nicht in Ruhe gelassen. Nicht zum Nachahmen empfohlen, aber ich habe auf der Herdplatte in meiner Garage den Kraftstoff in einem verschlossenen Marmeladenglas erhitzt und bei unglaublich niedrigen 62°C haben sich Blasen gebildet, der Sprit fing an zu kochen und der Deckel hat sich gewölbt. Ultimate hat 80°C bestanden, dann habe ich abgebrochen. Bei 1000km sind die Mehrkosten bei 7,5l/100 km gerade mal 10€. Nie wieder billig. Manchmal sind die Ursachen klein, um ein ganzes Wochenende zu versauen.
Wenn ich das richtig im www gelesen haben, ist der Siedepunkte für Kraftstoffe nicht definiert. Der Siedepunkt wird von den flüchtigen Bestandteilen bestimmt (wichtig für die Kaltstartfähigkeit), die sind im Wintersprit höher als bei Sommersprit. Ich wusste gar nicht, dass es das auch bei Benzin gibt, aber egal.
Viele Grüße
Marc

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Brüchi
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Re: Warmstartproblem

Beitrag von Brüchi »

Hi Marc

Ich grübele gerade: wieso haben die HS4 beim MG einen Schwimmerkammerdeckel ohne Entlüftungsbohrung?????
Und Dampfblasenbildung in den Schwimmerkammern? Zumindest beim Spitfire bilden sich die ersten Blasen in der Benzinpumpe: die fördert dann nichts mehr...Schwimmerkammern laufen leer... Motor stottert oder geht aus.
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14Vorbesitzer
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Re: Warmstartproblem

Beitrag von 14Vorbesitzer »

... Mein Spiti hatte z.B. das allgemein beliebte (weil schwierig zu findende) Problem: Widerstandskabel im Kabelbaum mit Wackelkontakt...
Vielleicht wenn er nicht anspringen wollte mal ne Zündkerze rausschrauben: Nass = Sprit da! Trocken = Kein Sprit da ;-) ...
Wenn die Kerze schwarz aussieht ist entweder zu viel Sprit da oder der Zündfunke zu schwach ...
Bei meinem Herald hatte ich übrigens erst vor kurzem bei warmen Motor mal den Vergaser geöffnet und konnte (echt wahr!) in der Schwimmerkammer den Sprit sieden sehen... Ich hab dann mal gegoogelt und es scheint wohl auch bei Benzin Wintersprit mit einem niedrigerem Siedebereich zu geben. Vielleicht hat man ja jetzt in der Übergangszeit mal Pech und erwischt an der Tanke noch son leicht verduftendes Zeugs.... allerdings: beim Herald thront der (Solex)Vergaser auch (konstruktiv recht dämlich) gewissermassen mitten auf dem Abgas Krümmer...

Viele Grüße
Volker
"The Triumph Spitfire Mk. 4. A car that echoes your go-ahead personality ; that is not only fun to drive, great to be seen in, and so good to look at, but immensely practical and reliable." BL Publ. No. T. 1039/1.74
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marc
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Re: Warmstartproblem

Beitrag von marc »

Hallo Brüchi,
keine Ahnung, stimmt aber, Du hast Recht. Die Kammern haben ja auch einen Überlauf. Wenn ich den Dämpferkolben angehoben habe, ist das Benzin aus dem Düsenstock gespritzt. Leer waren die Kammern nicht. Und wenn ich sie geöffnet habe, hat es quasi gezischt, wie Überdruck. Egal, das Problem ist gelöst, beim B sitzt die Pumpe hinten am Tank, ich denke da kocht der Sprit noch nicht.
Viele Grüße
Marc

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marc
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Re: Warmstartproblem

Beitrag von marc »

Hallo Brüchi,
das Problem war nicht gelöst. Du hattest Recht mit dem nicht normalem Überdruck.
Und jetzt die Ursache, und ich ärgere mich über die verschwendete Zeit für Experimente mit anderem Verteiler, Benzinpumpe, Kühler, Zündkerzen, Zündspule, Zündzeitpunkt und Vergaserfummeln.
Dazu muss man wissen, dass der B an beiden Schwimmerkammern einen Anschluss für einen überlauf hat, der über Schläuche in ein T Stück mündet, das wiederum in ein Rohr am Motorblock geführt ist, damit der Sprit auf die Straße läuft, wenn die Nadelventile undicht sind.
Die Schwimmerkammern hatten irgendwie Überdruck wenn der Motor heiß ist, bedeutet, wenn ich die 3 Schrauben des Deckels gelöst habe (HS 4), hat es gezischt. Ist ja eigentlich nicht möglich. Das habe ich schon ganz zu Anfang der Odyssee festgestellt. Also die Entlüftung des Deckels kontrolliert, alles ok, zumal auch die Überlaufleitung inkl. T-Stück frei war und aus dem Auge verloren. Also nach anderen Ursachen gesucht. Was ich aber nicht in Verdacht hatte, war das Ende der Überlaufleitung. Und die war ab dem T-Stück zu, bzw. es war nur noch ein minimaler Durchsatz durch das Rohr möglich, wie auch immer das passieren kann. Da das Röhrchen ab dem T-Stück bei mir fest in einer Lasche am Block hängt, habe ich immer nur bis zum T Stück kontrolliert und das Röhrchen überhaupt niemals nicht als Verdächtigen ins Auge gefasst und montiert belassen. Heißt die Schwimmerkammern haben sich gegenseitig mit verdrängter Luft vollgepumpt und das Gemisch völlig überfettet, insbesondere wenn die Dampfblasen entstanden sind. Die Nadelventile sind dicht, es ist also tatsächlich nur die verdrängte Luft, die nicht ausreichend abgeführt wird. Man kann das übrigens super simulieren, haltet mal bei laufendem Motor die Überlaufanschlüsse mit dem Daumen zu. Erst überfettet der Motor, dann geht er aus.
Viele Grüße
Marc

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