Kolben und/oder Kolbenringe neu? (Mk1 1200er)

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Markus Simon
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Re: Kolben und/oder Kolbenringe neu? (Mk1 1200er)

Beitrag von Markus Simon »

"normales" Kolbenlaufspiel 0,05-0,07mm , 0,1 ist Verschleißgrenze(1500er WHB Werte) .... bei dir ist das Spiel VIEL zu groß ...oder du hast falsch gemessen ....
Gruß Markus
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El Duderino
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Re: Kolben und/oder Kolbenringe neu? (Mk1 1200er)

Beitrag von El Duderino »

hmmm :cry:
also laut Beipackzettel soll das Laufspiel 0,002 - 0,0025 inch (0,05-0,06mm) betragen...
IMG_20181125_222921.jpg
Da lieg ich ja eigentlich in Querrichtung (90°) auf Höhe des Ölabstreifrings sogar drunter.

Wobei, wenn ich die PDF auf deinem Link, Marc, richtig verstehe, ist eine Ovalität grundsätzlich üblich, da sich der Kolben in der Benutzung noch in Richtung des Kolbenbolzens (0°) ausdehnt... somit würde sich das tatsächliche Laufspiel zwischen 0 und 90° dann ausgleichen...

Messfehler kann ich natürlich nicht gänzlich ausschließen, aber zumindest waren alle Kolben ähnlich warm (Raumtemperatur) und die Messung erfolgte mit Bügelmessschraube... Alles natürlich jeweils doppelt zur Vergleichsmessung und um Messfehler minimieren zu können...

Wenn ich mit den ovalen Kolben jetzt aber noch weniger Spiel generiere (z.B. durch Aufbohren auf 3. Übermaß und neue Kolben) dann werd ich die doch im Kalten Zustand kaum noch einbauen können, oder? die 0,02mm sind ja jetzt nicht soo viel seitliches Spiel (auf Ölabstreifring bzw. -25mm ab OK bezogen).

Ach ja, Kolbenringe waren bei den Kolben auch dabei (von Grant). Ringstoßspiel ist demnach (bei meinem Zylinderdurchmesser zwischen 0,2 - 0,28mm? Kann das sein? ("Ring end clearance should be app. .003" to 0.004" per inch of cylinder diameter")
Das Spiel werd ich morgen mal testen und nochmal Feedback geben...

Zu den Kolbenbolzen:
Pleuelaugen wollte ich eigentlich nicht unbedingt tauschen. Die alten Bolzen waren teilweise sehr schwer raus zu bekommen und hatten teilweise optische Spuren, die aber nicht wirklich ertastbar waren. Dem PDF nach zu urteilen ist ein etwas lockererer Sitz hier ja auch nicht unüblich...

Wär natürlich schade, wenn ich wirklich aufs nächste Übermaß gehen müsste, noch dazu da der Motor wohl noch keine Kilometer drauf hat, aber bevor ich mir bei den ersten Kilometern nen veritablen Schaden einfange, siegt natürlich die Vernunft...

Bis dahin erstmal schönen Abend noch danke nochmal für das Feedback

Johannes
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Grüßle
Johannes


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marc
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Re: Kolben und/oder Kolbenringe neu? (Mk1 1200er)

Beitrag von marc »

Es ist ja eigentlich kein Unterschied zu Deinen alten Kolben, ich würde das so einbauen. Frag doch mal Deinen Motorenbauer.
Viele Grüße
Marc

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superspitchris
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Re: Kolben und/oder Kolbenringe neu? (Mk1 1200er)

Beitrag von superspitchris »

Die originalen Kolben des 1200er hatten "schwimmende" Kolbenbolzen, d.h. die kann man mit den Fingern ausdrücken, die Countykolben haben feste Bolzen, geht mit nem Ausdrücker oder auch mit einem Durchschlag ohne Gewalt.
Die Kolben mit diesen Macken würde ich auf jeden Fall zurückschicken....
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Andi
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Re: Kolben und/oder Kolbenringe neu? (Mk1 1200er)

Beitrag von Andi »

War auch beim anblick der Macken mein erster Gedanke :mrgreen:
Vieleicht Old Stock?Sehen ja aus als wenn sie 30 Jahre hin und her geräumt wurden.Deshalb auch das hohe spiel?
Damals waren ja die Toleranzen höher.
Wer keine Punkte in Flensburg hat hat endweder Glück gehabt oder behindert den fließenden Verkehr.
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El Duderino
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Re: Kolben und/oder Kolbenringe neu? (Mk1 1200er)

Beitrag von El Duderino »

Dann werd ich mich mal mit Rimmer in Verbindung setzen und die Umtauschmodalitäten klären... :sadwink:

Zwei kleine Punkte hätte ich jedoch noch:

@Chris: Die County-Kolben die ich bekommen habe, haben auch schwimmende Bolzen. Durchmesser der alten und neuen Kolbenbolzen sind praktisch identisch, jedoch ist der Sitz der neuen County-Kolbenbolzen etwas "leichtgängiger" im Kolben. Entsprechende Sicherungsringe sind dabei...

Und dann noch der folgende Punkt der mich umtreibt:
Wenn ich mal nur den Zettel von den County-Kolben zum Laufspiel lese, steht da, dass die maßgebende Breite in 90° Stellung unter dem Ölabstreifring gemessen werden muss. Wenn ich nur meine Werte an dieser Stelle nehme, hab ich ja fast ein zu geringes Laufspiel mit Werten zw. 0,014 - 0,025 mm. Die alten Kolben liegen hier bei 0,02 - 0,026 mm...

Wenn ich jetzt zudem noch davon ausgehe, das Kolben immer eine gewisse Ovalität haben, welche sich durch bei Betrieb in Richtung 0° etwas ausgleicht, dann würde dass doch bedeuten, dass neue Kolben - sofern diese ein geringeres Spiel in 0° Richtung haben sollten - dann wahrscheinlich durch ein zu geringes Spiel in 90°-Richtung nicht mehr in die Zylinder passen, bzw. die Gefahr von Klemmern noch höher wäre...
Viel weniger als die 0,014 mm sind ja bestimmt nicht gut oder?

Oder haben die Kolben der Spiti-Motoren eigentlich keine Ovalität und dass ist bei meinen Countys schon das Problem...?

Bitte nicht hauen, ich möcht das nur vom Prinzip her verstehen... :oops:

Ich werd auch parallel mal versuchen meinen Motorenbauer zu erreichen und seine Meinung einholen... Als ich ihm Block und Kopf zum planschleifen und hohnen gegeben hatte, hatte er mich nur auf neue Kolbenringe verwiesen, hatte sich die Kolben aber auch nicht näher angesehen...

Vielen Dank nochmal für euer Input!

Grüßle
Johannes
Grüßle
Johannes


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Markus Simon
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Re: Kolben und/oder Kolbenringe neu? (Mk1 1200er)

Beitrag von Markus Simon »

Kolben sind "immer" ballig und/oder oval ...dadurch wird die unterschiedliche Wärmeausdehnung ausgeglichen.
"Such" mal an deinen Kolben den größten Durchmesser (wahrscheinlich unten und 90° zum Kolbenbolzen) und addiere dazu ca.0,05 mm ...das sollte deine minimale Zylinderbohrung sein ( diese sind im Neuzustand immer zylindrisch ...nicht oval oder ballig)
Wenn ich deine Werte nochmal alle genau anschaue hast du in der tat zu wenig Spiel !!!! Sorry ...war etwas überfordert bzw. verwirrt mit deinen "Messreihen".
Laufspiel_1500er.JPG
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Gruß Markus
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MKIII
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Re: Kolben und/oder Kolbenringe neu? (Mk1 1200er)

Beitrag von MKIII »

Und noch was zu den Macken im Kolben, diese nie mit Schleifleinen versuchen zu glätten. Das Schleifleinen schmiegt sich an und nimmt überall Material ab, auch neben den Macken und die Macken werden nur geglättet aber nicht wirklich abgetragen. Dazu nimmt man eine Feile Hieb 3 und fährt ohne viel Druck über die Macken, am Kolben wirst du kaum einen Abtrag oder Spuren erzeugen, aber bei den Macken spürst du deutlich wie sie abgetragen werden, sobald die egalisiert sind hat die Feile wieder keinen Widerstand. :top:
Gruß
Norbert
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