Ventilspiel überprüfen

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Speedman50

Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Speedman50 »

Hallo,

im Rahmen einer derzeitig durchgeführten Inspektion an meinem 1500er Spitfire möchte ich
auch das Ventilspiel überprüfen.

Der Motor hat bisher im kalten Zustand immer recht vernehmlich "getickert" - Was bei
betriebswarmen Motor in ein dezentes und kaum hörbares Rasseln übergegangen ist.

Jetzt hat mir ein Spit-Kenner gesagt, das wäre nicht normal. Ein gesunder Spitfire-Motor würde
ganz ruhig laufen (Leerlauf). Deshalb auch die Prüfung des Ventilspiels.

Wenn ich die Fühllehre 0,25 mm durchziehe, geht das nur am Rand der Auflagefläche.
Zur Mitte hin ist ein Widerstand spürbar, in Form einer Art "Knubbel". Das ist bei allen Ventilen so.
Ich kann die Lehre also nicht mittig durchziehen, nur außen am Rand. Meine Frage ist jetzt -
ist das normal oder das Resultat eines fortgeschrittenen Verschleiß ?

Hat das jemand an seinem Motor auch schon gehabt ?

VG

Karl - Heinz
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marc
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Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von marc »

Wie ist denn denn eine 0,20er Lehre durchzuziehen?
Viele Grüße
Marc

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Dani Senn
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Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Dani Senn »

Ventile sollten eigentlich am Schaftende Plan sein, ein Knubbel oder eine Delle ist Verschleiss im fortgeschrittenen Stadium.
Bodeblääch Dänu
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Ruediger
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Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Ruediger »

Wenn es am Ventilspiel liegen würde, wäre das Geräusch auch bei warmen Motor noch vorhanden und würde sich nicht merklich verändern
Lieber "oben ohne" :lol:
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Speedman50

Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Speedman50 »

Also die 0.20er Lehre geht mit etwas Nachdruck durch. Die 0.25er wie gesagt nicht.

Ich meine, mal irgendwo gelesen zu haben, daß sich der Verschleiß am Ventil/Kipphebel
daran zeigt. Es bildet sich eine Art "Krater und ein Berg" durch den Materialabtrag.

Ich finde den Artikel bloß nicht mehr. Stimmt das so ?

Hintergrund des ganzen ist ja, daß ich den Spit veräußern werde (siehe Anzeige in "Biete")
Ich will ihn aber in einem korrekten und seriösen Zustand verkaufen, deshalb wird jetzt
noch das Eine und das Andere am Wagen gemacht.

Dani Senn: Ist das schon so schlimm ?

VG

Karl - Heinz
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Dani Senn
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Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Dani Senn »

Schlimm: für die einen ja, für andere nein. Aber wenn die Schaftende so aussehen, wie sehen die Kipphebel aus oder die Stösselbecher ,oder die Ventilsitze. wie viele km hat der Motor runter .
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Rolf
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Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Rolf »

Ruediger hat geschrieben: 18. Jun 2019, 21:10 Wenn es am Ventilspiel liegen würde, wäre das Geräusch auch bei warmen Motor noch vorhanden und würde sich nicht merklich verändern
Wenn das Ventilspiel zu groß ist, hört man das am besten bei kalten Motor. Bei warmen Motor verringert sich das Geräusch ja durch die Ausdehnung der Teile.

Aber hier ist das Spiel ja zu klein. Da dürfte man bei intaktem Ventiltrieb nichts hören.

Ich hatte so etwas auch schon mal. Mein damaliger Spiti-Motor hat, wenn er kalt war, zunächst einige Minuten lang gerasselt. Ich habe dann eine neue Kipphebelwelle, neue Kipphebel, eine neue Steuerkette und neue Steuerkettenräder eingebaut. Ohne jede Verbesserung. Ich bin dann noch einige Zehntausende km so gefahren, ohne dass sich ein Nachteil zeigte. Vielleicht lag es an den Stößeln und den Stößelbechern. Ich habe es nie erfahren...

Grüße
Rolf
BMW 328 Ci (2000) - Suzuki SV 1000 S (2004) - Triumph Spitfire 1500 (1975) - Yamaha SRX 600 (1988) - Yamaha XJ 900 N (1986)
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Brüchi
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Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Brüchi »

Hallo Karl Heinz

das Ventilspiel kann man nur "ordentlich" einstellen, wenn die Kipphebel nicht verschlissen sind.

Bau die komplette Kipphebelwelle mal ab und schau:
Wenn die Kipphebel in etwa so aussehen, kannste die in die Tonne kloppen:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
....little car, big fun...
Speedman50

Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Speedman50 »

Hallo,

das alles deutet auf - wohl normalen - Verschleiß des Motors hin.

Habe auch im Internet gesehen - das sind ganz einfach eingeschlagene Kipphebel
bei mir. - Fertich.

Wieviel km der Motor Gesamtlaufleistung hat, weiß ich nicht. Ich habe ihn
seit 2008 insgesamt ca. 22.Tkm gefahren. Davor wurde der Motor in 2007
lt. Vorbesitzer - angeblich revidiert. Abgelesener km Stand beim Kauf in 2008 war
67. Tkm, mußten aber nicht echt sein. Ich denke, der Motor hat die 100 tkm schon
hinter sich.

Ich überlege jetzt nur, kann ich hier überhaupt noch Ventilspiel messen mit der Fühllehre,
oder nicht.
Es gibt ja auch dieses "Click-Adjust" von Gunson - aber taugt das was ...?

Kostet 40 €, aber lohnt sich das ?

Die andere Frage ist bei mir: Kann ich den Wagen so guten Gewissens verkaufen ?

Was meint Ihr ?



VG

Karl - Heinz
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Reiner
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Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Reiner »

@ Karl-Heinz: ich würde mir nicht so viele Gedanken machen. Dieser von Dir beschriebene Fehler ist nicht ein Totalschaden. Vielleicht will der Käufer den Motor eh revidieren oder tunen oder sonst was machen. Ich würde ihn so einstellen, dass er nicht übermäßig tickert und trotzdem ausreichendes Spiel hat. Wenn Du Dein Gewissen rein haben möchtest, erwähnst Du die Sache beim Verkauf.

Alle unsere Auto haben Verschleiß... nur Chris Autos sind gefühlt immer neu gemacht... :wink:
VG Reiner
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Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von 14Vorbesitzer »

Speedman50 hat geschrieben: 19. Jun 2019, 11:20 Hallo,

das alles deutet auf - wohl normalen - Verschleiß des Motors hin.

Habe auch im Internet gesehen - das sind ganz einfach eingeschlagene Kipphebel
bei mir. - Fertich.

Wieviel km der Motor Gesamtlaufleistung hat, weiß ich nicht. Ich habe ihn
seit 2008 insgesamt ca. 22.Tkm gefahren. Davor wurde der Motor in 2007
lt. Vorbesitzer - angeblich revidiert. Abgelesener km Stand beim Kauf in 2008 war
67. Tkm, mußten aber nicht echt sein. Ich denke, der Motor hat die 100 tkm schon
hinter sich.
Karl-Heinz,
bleib einfach ehrlich: sag dem Kunden dass Du 11 Jahre und 22.000 km nix am Motor gemacht hast außer Ölwechsel.
Als ich den Herald gekauft hab, hab ich den Vorbesitzer gefragt ob er mal das Ventilspiel geprüft hat, seine ehrliche Antwort war: "Nein sowas kann ich nicht" . Das Resultat war "0" Ventilspiel auf dem Auslassventil von Zylinder 2 und das wiederum führte zu 2 - 3 bar weniger Kompression auf Zylinder 2. ... Natürlich war der Ventilsitz da total verbrannt. Ergo: Man kann jedem Käufer von Oldtimern nur dazu raten jemanden dabei zu haben der "kundig" ist....
Wenn Du schön ehrlich bleibst und einem eher unbedarften Kunden dazu rätst vielleicht einen Check beim TÜV oder so machen zu lassen, ist doch moralisch betrachtet alles gut. --- Plane aber bei Deinen Preisvorstellungen mal ein, dass der Käufer die von Dir versäumten Wartungen jetzt kostenaufwendig nachholen muss :happywink:

LG
Volker
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Harry
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Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Harry »

Versuch mal das Spiel einzustellen, indem Du nur die Spitze der Fühlerlehre von vorne einsetzt.

mfG
Harry
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Brüchi
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Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Brüchi »

....und ich würde zuerst die komplette Kipphebelwelle abbauen und gucken.
Vermuten kann man gerne mal.. nachschauen ist aber besser.
....little car, big fun...
Speedman50

Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Speedman50 »

Hallo Jungs,

ihr habt natürlich alle recht.

Ich muß aber erst mal einen ernsthaften Interessenten für den Spit finden.

Die 3 - 4 die bisher da waren, hatten alle keine Ahnung. Aber Preis drücken, konnten sie klasse.

Bis auf den letzten, der war 71 und pensionierter Kfz.-Meister. Dem fiel das Tickern natürlich sofort auf,
und daß das Kugelgelenk an der VA oben links trocken läuft weil Gummi kaputt (schäm....) und daß die
Haubenkegel hart sind (nochmal schäm...). OK - werde ich noch tauschen.

Aber mit dem Ventilspiel glaube ich auch - lieber ein ehrlicher Hinweis, als zu verschweigen.

Ich meine - OK - Das Auto ist jetzt 40 Jahre alt, da kann keiner einen Neuwagen erwarten. Aber gravierende
Mängel sollte man nicht verschweigen - Das kann übel zurückkommen.

Ich gehe heute nachmittag nochmal dran und werde dann berichten.

Beste Grüße

Karl - Heinz
Speedman50

Re: Ventilspiel überprüfen

Beitrag von Speedman50 »

Bin heute mittag nochmal in Ruhe an den Spit gegangen.

Also, ich finde, so tragisch sieht es doch nicht aus. Die 0.25 Lehre kann man schon seitlich
bis zu 2/3 der Fläche zwischen Kipphebel und Tasse reinschieben, dann kommt der Nubbel.
Der ist aber auch nicht allzu dick, ist aber an allen 8 Hebeln da. Eine 0.20 flutscht leicht -
zu leicht - durch. 0.30 geht garnicht. Ventile 3 und 4 Ventilspiel etwas zu stramm,
Ventilspiel 7 ging die 0.30er durch. Habe alle 8 Ventil-Spiele auf 0,25 eingestellt.

Ich hoffe, das war´s.

Wegen dem Tickern mache ich mir mal jetzt keinen Kopf, das tickern hatte der schon beim
Kauf vor 11 Jahren. Vielleicht hat ein Ventilschaft etwas zuviel Spiel. Bei warmem Motor ist
es ja auch fast weg.

VG

Karl - Heinz
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