Viscolüfter/Wasserpumpe

[MiSt]

Habe mir den Spiti gerade in den Hof geholt, soooo schönes Wetter zum Schrauben, paar Kleinigkeiten standen auf der Liste.

Auf dem Weg "komische Geräusche", rasselnd, drehzahlabhängig, nicht reproduzierbar. Weil ich die Motorlager eh tauschen wollte, habe ich das erst mal gemacht - ohne Erfolg diesbezüglich.

Versucht, das Geräusch zu lokalisieren und ziemlich sicher im Bereich der WaPu verortet. Nach dem Abstellen konnte ich dann fühlen, dass der Ventilator sich wackeln lässt, und das erzeugt ein schlagendes Geräusch. Könnte also gut sein, dass das das Rasseln erzeugt, und "gesund" ist das eh nicht.

Das Lager des Viscolüfters lässt sich auf der WaPu-Welle radial verschieben, und das Viscogehäuse lässt sich auch "taumeln" um diese Welle. Also völlig kaputt.

Nun stellt sich die Frage, wie ich weiter vorgehe. Um den Lüfter auszubauen, habe ich den elektrischen Zusatzlüfter abbauen müssen (Kühler musste etwas vor ...) und wollte den eigentlich draußen lassen, weil seine Ansteuerung manuell ist und arg gefrickelt, und weil ein engmaschiges Lochblech davor ist, das den regulären Luftstrom beim Fahren massiv behindert. Ein Ölkühler ist vorhanden, für mich klingt das ein bisschen nach Hosenträger zum Gürtel ...

1) Wie bekomme ich den Visco ab? Nur per Abzieher? Gegen die Riemenscheibe hebeln? Gar nicht?
2) Gibt es den nur mit neuer WaPu oder kann man das Lager tauschen?
3) Oder blockiere ich den Visco gegen die Riemenscheibe, damit er nicht mehr taumeln/klackern kann, und lasse den Lüfter weg (+ E-Lüfter, natürlich)
4) Muss da so ein (engmaschiges) Lochblech davor oder hatte da nur jemand einen Panikflash?

[greasemonkey]

Der Lüfter sitzt auf der Wasserpumpenwelle auf einen Ring aus gewelltem Blech. Ich bin mir nicht sicher ob da zusätzlich noch ein Sicherungsring vorne drauf saß. Falls keiner da ist, kannst Du das Lüfterrad vorsichtig nach vorne runterziehen.
Meiner Meinung nach (und ich bin mir sicher dass der nächste Beitrag hier von jemandem stammen wird, der behauptet es gibt nix besseres als den Viscolüfter) solltest du das feinmaschige Netz rauswerfen und deinen Elektrolüfter anständig verkabeln. Kauf Dir für kleines Geld aus dem Zubehörhandel einen einfachen Thermoschalter und ein T-Stück zum Einsetzen in die untere Wasserleitung. Die einstellbaren Thermoschalter sind m.M.n total hässlich, riesig groß teuer anfällig und unnötig. Ein stinknormaler Schalter mit um die 100°c Schaltpunkt reicht aus. Damit er lange hält, hängt man ein Relais dazwischen und kann das Thema Lüfter ein für alle mal abhaken.

[marc]

Die einstellbaren Thermoschalter sind m.M.n total hässlich, riesig groß teuer anfällig und unnötig. Ein stinknormaler Schalter mit um die 100°c Schaltpunkt reicht aus. Damit er lange hält, hängt man ein Relais dazwischen und kann das Thema Lüfter ein für alle mal abhaken.

[dyngo]

Ich würde auf das einfache original mechanische lufter tippen.
Hat als vorteil das auch die vergaser immer geluftet sind.
Weniger risiko bei benzinüberlauf auf auspuffkrümmer.
Dazu so einfach, funktoniert immer.

[Ansgar]

Moin,
Schaltpunkt Thermoschalter heißt nich gleich Wassertemperatur, es kommt immer darauf an wo der Thermoschalter platziert ist,
also vorsichtig und immer mit einem Ferntermometer am Temperaturfühler die Temperatur messen.

[MiSt]

Danke für die Antworten .

Inzwischen habe ich im Katalog von Rimmer gesehen, dass die 80'er Spitis für USA keinen Visco mehr hatten, sondern einen E-Lüfter.

Der Lüfter sitzt auf der Wasserpumpenwelle auf einen Ring aus gewelltem Blech. Ich bin mir nicht sicher ob da zusätzlich noch ein Sicherungsring vorne drauf saß. Falls keiner da ist, kannst Du das Lüfterrad vorsichtig nach vorne runterziehen.

Also werde ich versuchen, den verbliebenen Kern des Lüfters von der Welle runter zu ziehen - das Rad selbst habe ich bereits ab. Sicherungsring habe ich keinen gesehen, aber ich schaue vorsichtshalber nochmal genau. Vielleicht finde ich auch Bilder im Netz.

EDIT
Habe ein sehr gutes Bild bei der Spitfirescheune gefunden:
https://image.jimcdn.com/app/cms/image/ ... /image.jpg
Sieht so aus, als wäre die Nabe auf den erwähnten gewellten Ring aufge"presst". Eine Nut für einen Sicherungsring kann ich nicht sehen. Ist auch - soweit ich mich erinnere - bündig. Morgen wird's ernst.
/EDIT

Wenn das nicht klappt, verklemme ich das Ding mit der Riemenscheibe, damit Ruhe ist. Kühler ausbauen und Wasser ablassen habe ich keine Lust, habe ich gerade erst durch beim anderen Oldie wegen Inkontinez . Der Spiti-Kühler wird es auch keine Jahrzehnte mehr machen, aber jetzt - NICHT. Es sei denn, dieser "Shutdown" dauert so lange, dass ich mich langweile ...

Der E-Lüfter kommt also wieder rein, ohne Lochblech oder mit stark ausgeklinktem Lochblech als Berührungsschutz.

Mit dem Schalter mache ich mir keine großen Gedanken, mein Brotberuf ist Fahrzeugelektronik bzw. -software. Also ein Relais und ein bisschen Elektronik, wobei ich den Original-Temperatursensor einfach mitnutzen werde. War halt so nicht geplant. Kennt jemand zufällig die Schaltpunkte des USA-Lüfters, dann könnte ich mich dran anlehnen?

[greasemonkey]

Hast ja keine USA Variante. Die hatten geringere Kompression, einen Einzelvergaser statt Doppelvergaser und und und. Statt den vorhandenen Thermofühler (funktioniert als Widerstand an der Minusleitung des Anzeigeinstruments) würd ich ganz einfach sowas nehmen:
und es per Adapter in den unteren Wasserschlauch setzen. Ich meine die Teile wurden extra für den Zweck entwickelt, warum sollte man was anderes nehmen. Meiner schaltet bei 102°C ein und bei 98 wieder aus. Ach ja, die Riemenscheibe der Wasserpumpe (wie aus deinem Bild) kannst Du selbstverständlich weiternutzen ohne da irgendwas wegzubauen. Lüfterrad abziehen und das Wellblechdings abnehmen - das wars.

[Rolf]

100 Prozent richtig in allen Punkten, Greasemonkey!

Ich würde die Riemenscheibe auch so lassen, wie sie ist. Die Aufnahme für den nicht mehr vorhandenen Viscolüfter stört ja nicht.

Die Adapter für die Thermoschalter gibt es für wenig Geld. Die Thermoschalter selbst gibt es mit 2 Gewindegrößen. Aufpassen, dass das zusammen passt.

Die Ein- und Ausschaltwerte werden von vielen hier im Forum sehr unterschiedlich gewählt. Die meisten nehmen niedrigere Werte. Das kann aber nervig sein. Meine Werte sind mit 100 und 96 Grad auch relativ hoch.

Den Strom für den Thermoschalter kannst du übers Zündschloss laufen lassen oder auch nicht. Ist egal. Aber auf jeden Fall würde ich ein Relais verwenden. Eine Kontrollleuchte im Innenraum und ein Bypass-Schalter machen auch Sinn.

Grüße
Rolf

[14Vorbesitzer]

Hi,
die Lösung den originalen Temp-Fühler zu nutzen finde ich aber auch gut! Habe mich mangels Elektronikwissen/Fähgikeiten das bisher nicht getraut. Vielleicht kannst Du ja mal hier verraten, wie Du das genau angehst? Ich habe am Spiti einen dieser ungeheuer klobigen und schweren einstellbaren Schalter (also dieses kleine Alurohr zur Montage im Schlauch mit vergossener Elektronik und Poti) von Revotec. Ich bin damit rumgefahren und habe den Schalter so eingestellt, dass der E-Lüfter normal praktisch nicht läuft, er springt nur bei sehr warmer Witterung bei längeren Ampelstopps an wenn die Tempanzeige wirklich ein Stück nach rechts wandert... Das sind dann wohl so ca. 95 °C gemessen oben im Kühler.

LG
Volker

[dyngo]

Die letzte amerikaner hatten ein kühler zwischen das rahmen (wie GT6), nach hinten hängend und grosses lufter drauf montiert.
Alles schön kompliziert, mit kopressor, cathalisator und canister wie amerikaner das mögen.
Ob es wirklich was bringt ?
Mein spit bleibt mit grosse kühler ehr zu kalt, wie heisser wie besser es fährt.
Vorsicht: festmachen visco macht viel lärm und kann explodieren.
Das plastic lüfter von visco ist nicht für soviel umdrehungen gedacht.

[MiSt]

Vorsicht: festmachen visco macht viel lärm und kann explodieren.
Das plastic lüfter von visco ist nicht für soviel umdrehungen gedacht.

Das Lüfterrad ist - wie bereits geschrieben, demontiert, es besteht diesbezüglich also keine Gefahr. Die Nabe habe ich aber ohne Ausbau des Kühlers nicht abziehen können, hatte mir etwas gebaut so ähnlich wie die Lenkradabzieher, aber sie sitzt zu fest. Also habe ich das üppige Spiel aus der kaputten Nabe genommen - und juchhu, das "komische Geräusch" ist weg

Ich möchte aktuell vermeiden, das Kühlwasser abzulassen et cetera. Sei es, um mit einem "echten" Abzieher an die Visco-Nabe zu kommen, sei, es um einen Thermoschalter einzubauen - dafür bitte ich um Verständnis . Sobald der Kühler kaputt ist, oder sonst ein "harter" Grund vorliegt ...

Deshalb, und weil ich es nicht unelegant finde, baue ich mir etwas, das auf den originalen Fühler geht. Das dauert aber ein paar Tage - hoffentlich keine Wochen - und natürlich kann ich es hier gerne veröffentlichen. Kurz skizziert:
- das Instrument zeigt den Strom durch die Serienschaltung aus sich selbst und dem Fühler an
- Instrument und Fühler bilden gleichzeitig einen Spannungsteiler
- die Spannung am Fühler gegen Masse hängt von der Temperatur und der aktuellen Bordspannung ab
- ich werde einen zusätzlichen, einstellbaren Spannungsteiler bauen und die beiden Spannungen mit einem Operationsverstärker vergleichen
- auch die Spannung des zusätzlichen Spannungsteilers gegen Masse hängt von der Bordspannung ab, aber nicht von der Temperatur
- man kann herleiten, dass sich die Bordspannung rauskürzt ("ratiometrische Messung")
- der Komparator/Operationsverstärker bekommt noch eine Hysterese, um Ein- und Ausschaltpunkt auseinanderzulegen
- der Ausgang des Operationsverstärkers schaltet über Relais oder MOSFET den Lüfter

[greasemonkey]

Ein interessanter Ansatz, wär mir aber zu kompliziert. Schönheitsfehler des Ganzen ist, Du willst die Wassertemperatur nach dem Kühler, zum Lüfter ein- und ausschalten (um zu wissen wann der Fahrtwind nicht mehr ausreicht und deine Kühlertemperatur steigt) bekommst aber am Temperatursensor, das Wasser direkt aus dem Motorblock bevor es abgekühlt wird. Wenn Dir die Adapterstücke für den unteren Schlauch zu teuer sind, schweisse dir selbst eins. Hab ich auch so gemacht.

[jr1500]

Greasemonkey,

kannst Du bitte mal eine Stückliste mit den Teilen die man braucht (und am besten auch Bezugsquellen) hier rein setzen?

Ich habe bei mir den Kenlowe Schalter mit Fühler im Kühler der eigentlich gut funktionierte bis er dann kaputt gegangen ist.
Optisch war ist das Ganze allerdings keine Augenweide und deshalb soll es auch mal ersetzt werde.

Fahre ja jetzt seit über einem Jahr komplett ohne Lüfter und habe die selbe Erfahrung gemacht die Du schon beschrieben hast. Einschalten bei 100°C würde bei vollkommen reichen.

Danke & Gruß,
Jörg

[MiSt]

Ein interessanter Ansatz, wär mir aber zu kompliziert. Schönheitsfehler des Ganzen ist, Du willst die Wassertemperatur nach dem Kühler, zum Lüfter ein- und ausschalten (um zu wissen wann der Fahrtwind nicht mehr ausreicht und deine Kühlertemperatur steigt) bekommst aber am Temperatursensor, das Wasser direkt aus dem Motorblock bevor es abgekühlt wird. Wenn Dir die Adapterstücke für den unteren Schlauch zu teuer sind, schweisse dir selbst eins. Hab ich auch so gemacht.

Interessante Info bzw. Überlegung, in der Tat. Das ergibt eine Zeitverschiebung zum Wieder-Abschalten des Lüfters, das Einschalten ist aber unkritisch bzw. eher zu pessimistisch/häufig.

Das Adapterstück ist mir nicht zu teuer, und ich kann eh nicht schweißen, aber ich will das Kühlwasser J E T Z T nicht ablassen basta

So eine kleine Elektronik ist mir wiederum nicht "zu kompliziert". Je nach Vorlieben halt ...

[marc]

Wenn man sein Auto noch nicht so gut kennt, empfehle ich diesen Thermostat. Bietet die Flexibilität der Regelung. Den Geber habe ich lange nur mit Knetmetall am Kühler meines Bs festgemacht. Auch wenn der eigentlich für 230V ist, funktioniert das bis 80W auch ohne Relais seit Jahren problemlos.

https://www.ebay.de/itm/Elektrisches-Re ... 3fcec235cf