Einbau Schwenklager

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marc
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von marc »

Ich ziehe jedenfalls das Schwenklager mit Drehmoment an und achte peinlich darauf, dass auch nach dem Anziehen des Bolzens für die Stoßdämpfer, das Schwenklager weiterhin kippen kann. Ich nehme Fett auf der Fläche zwischen äußerer Staubkappe und Nylonlager und in und um die Hülse, wobei sich beim Einschieben quasi ein Reservoir bildet zwischen den beiden Nylonbuchsen. Am Anfang geht es wirklich schwer, aber nach ein paar mal Kippeln gleitet die Buchse im Nylon Lager. Ja, erst eine Buchse mit Scheibe aber nicht bis zum Anschlag, dann die Hülse und die andere Buchse mit innerer Scheibe auch nur so aufstecken dass die Buchse greift. Dann eine Gewindestange mit jeweils Scheiben und Muttern, dann beide Buchsen gleichmäßig in das Schwenklager ziehen. Schraubstock ist kacke.
Viele Grüße
Marc

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SpritFeuer
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von SpritFeuer »

marc hat geschrieben: 21. Okt 2019, 17:18 Ich ziehe jedenfalls das Schwenklager mit Drehmoment an und achte peinlich darauf, dass auch nach dem Anziehen des Bolzens für die Stoßdämpfer, das Schwenklager weiterhin kippen kann. Ich nehme Fett auf der Fläche zwischen äußerer Staubkappe und Nylonlager und in und um die Hülse, wobei sich beim Einschieben quasi ein Reservoir bildet zwischen den beiden Nylonbuchsen. Am Anfang geht es wirklich schwer, aber nach ein paar mal Kippeln gleitet die Buchse im Nylon Lager. Ja, erst eine Buchse mit Scheibe aber nicht bis zum Anschlag, dann die Hülse und die andere Buchse mit innerer Scheibe auch nur so aufstecken dass die Buchse greift. Dann eine Gewindestange mit jeweils Scheiben und Muttern, dann beide Buchsen gleichmäßig in das Schwenklager ziehen. Schraubstock ist kacke.
Hey, das mit der Gewindestange ist klasse, da habe ich viel mehr Kontrolle und das läuft besser gerade. :top:
Vielen Dank
Frank
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SpritFeuer
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von SpritFeuer »

Hallo zusammen,
die Sache mit dem Schwenklager nimmt ja echt Ausmaße an.
Habe also die Staubschutzkappen aus Blech nachgearbeitet, so dass sie nicht mehr fest gegeneinander drücken und vor Allem auch gratfrei sind und sich gegeneinander drehen lassen. Das hat schon viel gebracht.
Die Methode mit der Gewindestange zum Einbau ist echt zu empfehlen. Geht gut. :top:
Komplett ohne Verkanten war auch das ein Fortschritt.

Aber, im Gesamtergebnis ist die geforderte Freigängigkeit noch nicht erreicht.

Die Nylonbuchsen müssen auf der Stahlbuchse beweglich sein. Das heißt auch, dass die Stahlbuchse mit moderater Kraft heraus gedrückt werden können muß.

Dem ist aber nicht so. Bei keinem Schwenklager, weder den alten noch bei denen aus Buchholz. Bei letzteren schon gar nicht.

Die Sache auseinandergenommen und näher beäugt.
Die Stahlbuchse lässt sich im ausgebauten Zustand nur schwer einschieben und ich merke am Anfang und am Ende der Nylonbuchse Fertigungsgrat. Die Stahlbuchsen sind auch nicht sauber abgestochen, so dass auch hier entgratet werden muss.

800er Schmirgel auf den Bohrer und die Nylons nachgearbeitet sowie die Stahlbuchsen sauber entgratet. Jetzt flutscht das Zeugs und sitzt trotzdem noch ausreichend stramm.
Sobald ich aber damit in das Schwenklager gehe, geht die Klemmerei wieder los. Die Nylonbuchse wird gequetscht und drückt nun wieder auf die Stahlbuchse.

Nun, allzu freigängig darf das nun auch nicht werden, eben weil sonst der ganze Kram ausschlägt.
OK, bei den Buchsen und den Blechkappen liegt ganz klar ein Fertigungsmangel vor, der sich durch einfaches Nacharbeiten beheben ließ. Wenn ich nun an dem Schwenklager auch noch aufschleife, damit die Nylons nicht zu sehr gedrückt werden, kann das aber schnell zu viel des Guten sein.

So als Grundmaß sage ich mal, dass das ganze Zeug eigentlich ohne Werkzeug, nur mit fester Pfote, eingebaut werden können muss.
Sobald Gewalt, wie Schraubstock oder Gewindestange im Spiel sind, werden wohl die Nylons gequetscht, und das bremst diese auf der Stahlbuchse.

Oder hab ich das was falsch gepeilt? Ist das Quetschen durch das Schwenklager sogar gewollt?

Viele Grüße
Frank
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Rolf
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von Rolf »

Wenn ich diese ganze Diskussion so mitverfolge über den Ärger mit diesen Schwenklagern und dann noch berücksichtige, wie viele Achsschenkel schon gebrochen sind bzw. zu einer Gefahr geworden sind, bin ich froh, auf "Canley trunnionless" umgerüstet zu haben.


Grüße
Rolf
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marc
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von marc »

Das Schwenklager darf auch nicht um die Buchse pendeln, also ein bisschen straff ist das schon. Wichtig ist nur, dass der Bolzen nicht mitdreht

Sind die Schwenklager von Stanpart? Solche Schwierigkeiten hatte ich nie, habe bislang aber auch nur Stanpart Schwenklager und Quinton Hazel Buchsen verbaut, wobei ich auch hier schon Schwenklager gesehen habe, die nicht mittig gebohrt waren. Die Buchsen gehen eher schwer ins Schwenklager, die Hülsen muss man ohne Werkzeug verschieben können.
Zuletzt geändert von marc am 25. Okt 2019, 08:18, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Marc

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SpritFeuer
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von SpritFeuer »

Rolf hat geschrieben: 22. Okt 2019, 14:13 Wenn ich diese ganze Diskussion so mitverfolge über den Ärger mit diesen Schwenklagern und dann noch berücksichtige, wie viele Achsschenkel schon gebrochen sind bzw. zu einer Gefahr geworden sind, bin ich froh, auf "Canley trunnionless" umgerüstet zu haben.


Grüße
Rolf
Bis das der TÜVtler was dazu sagt. Aber, die meisten Prüfer haben sowieso keinenn Plan von unseren Autos.
Also, ich mach jetzt erst mal diesen Satz Achsen fertig, da die Teile ja nun mal da sind. Wie es dann weitergeht, das könnte schon was mit Canley zu tun haben. Meinst Du soetwas: https://www.canleyclassics.com/suspensi ... ension-kit ?
Wirkt auf mich etwas filigran, muß ich sagen.

Viele Grüße
Frank
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Rolf
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von Rolf »

Ja, genau, Frank.
Die habe ich verbaut.
Und einige andere aus diesem Forum auch.

Die Dinger sind aber nicht filigran, sondern sehr solide.

Im Juli war ich damit zur HU bei der DEKRA.
Ist nicht aufgefallen...


Grüße
Rolf
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marc
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von marc »

Lass Dich nicht verunsichern, richtig montiert und geölt gibt es keine Probleme. Neben der Canley Conversion gibt es auch in der Caterham Szene und bei den TVR alle möglichen Lösungen, z. B. indem eine Halbkugel aufgeschraubt wird und statt dem beweglichen Trunnion dann eine Pfanne in den Querlenker montiert wird, das kostete mal um die 50£ für den Spit und man konnte zusätzlich den Sturz ändern. Ersatz für die Schwenklager. Geht aber alles auf den Komfort und, das ist meine Meinung, Kugel und Pfanne verschleissen schneller als jedes Schwenklager.
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Viele Grüße
Marc

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MKIII
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von MKIII »

marc hat geschrieben: 22. Okt 2019, 23:00 .......... und man konnte zusätzlich den Sturz ändern. ......
wie das?
Gruß
Norbert
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marc
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von marc »

Je nachdem welchen Abstand das Bolzenauge in der unteren Pfanne in Relation zum Drehzapfen hat, ändert sich der Sturz. Je größer, desto negativer. Das ist aber irgendwie schon zig Jahre her, keine Ahnung ob es sowas noch gibt. Ich denke die Canley Lösung mit neuen Achsschenkeln hat sich durchgesetzt, zumal wenn man neue Achsschenkel braucht, die trunnionless Variante kaum teurer ist als 2 normale Achsschenkel + Schwenklager. Vor der Jahrtausendwende habe ich mal bei einem Lotus Mann so eine Variante gesehen. Ich meine mich zu erinnern, dass der Federweg geringer sein musste.
Viele Grüße
Marc

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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von MKIII »

Ja aber an den Trunnionless Variante ist doch die untere Befestigungsbohrung fest vorgegeben, wie soll man da den Sturz ändern können?? Wenn da ein Langloch wäre!
Gruß
Norbert
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von marc »

Nein nicht nachträglich natürlich, die untere Platte mit der Pfanne hat die Bohrung in anderen Abständen zum Zapfen, halt was für den Rennsport.
Viele Grüße
Marc

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SpritFeuer
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von SpritFeuer »

marc hat geschrieben: 22. Okt 2019, 14:57 Das Schwenklager darf auch nicht um die Buchse pendeln, also ein bisschen straff ist das schon. Wichtig ist nur, dass der Bolzen nicht mitdreht

Sind die Schwenklager von Stanpart? Solche Schwierigkeiten hatte ich nie, habe bislang aber auch nur Stanpart Schwenklager und Quinten Hazel Buchsen verbaut, wobei ich auch hier schon Schwenklager gesehen habe, die nicht mittig gebohrt waren. Die Buchsen gehen eher schwer ins Schwenklager, die Hülsen muss man ohne Werkzeug verschieben können.
Ohne Werkzeug geht da nichts. Die Teile sind von Limora. Irgwas noName, wie ich das sehe. Ärgerlich. Muss ich halt noch etwas nacharbeiten. KeinWunder, das es Ärger mit den Trunnions gibt. :WALL:
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Spitcedes
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von Spitcedes »

Fahre seit der Restauration Polyurethan Buchsen in den Schwenklagern mit Edelstahl Büchse. Mit (aus dem Kopf 44Nm) angezogen und passt. Dieser Konstruktion mit dem Dichtring hab ich nie getraut bzw ebenfalls Probleme gehabt.
Achsschenkel lässt sich stramm drehen wenn vom oberen Querlenker demontiert.

Besten Gruß
Marco
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Re: Einbau Schwenklager

Beitrag von marc »

Ich verstehe nicht wie die PU Buchsen funktionieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier die Hülse mitdreht, denn dann würde das PU sofort verschleißen.
Viele Grüße
Marc

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