Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

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MiSt
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

Nach einigen Schwierigkeiten habe ich es mit Hilfe eines kräftigen "Assistenten" geschafft, das Getriebe auszubauen.

Der Grund für die Kupplungs-Betätigungsprobleme ist so offensichtlich wie übel:
IMG-20210514-WA0002.jpeg
Zum Glück habe ich es mir verkniffen gehabt, den Motor laufen zu lassen. So ist das evtl. noch zu retten, weil es nur statisch völlig verklemmt war. Nächster Schritt: Bolzen wieder raus und alle Teile inspizieren.
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SvenK
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von SvenK »

Bis auf das Ausrücklager sieht das auf den ersten Blick recht gut aus. Das wird aber schon vorher einen Weg gehabt haben. Auch wenn das schon tausend mal geschrieben wurde, bei Tausch auf richtige Stärke achten.
Grüße aus Ostholstein

Sven
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MiSt
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

Der missglückt gesetzte Bolzen ist draußen. Die Gabel ist angekratzt, aber strukturell intakt. Die Schiebestücke sind unbeschädigt. Obere Lagerbuchse war zerbrochen, muss ich neu drehen und ersetzen. Das Ausrücklager funktioniert einwandfrei, es ist relativ wahrscheinlich 86000km bzw. 40 Jahre alt.

Für die neue Kupplung habe ich in der Scheune ein neues Set B&B bestellt und bereits im Haus. Da ist eh ein neues Ausrücklager dabei.
IMG_20210515_092433.jpg
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marc
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von marc »

Ohne das böse zu meinen und Du hast glücklicherweise das Getriebe jetzt raus, aber man merkt wenn man den Bolzen eintreibt, ob man das Auge der Gabel trifft. Wenn man sich unsicher ist, kann man den Nehmerzylinder ausbauen. Über den Stift kann man die Gabel, natürlich nur wenn kein Bolzen drinsteckt, in Position bringen ode mit einem Schraubendreher hebeln. Ohne Nehmer ist kein Druck auf der Gabel und man kann sie einfach verschieben.
Viele Grüße
Marc

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MiSt
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

Kann ja sein, dass "man" das "merkt" - ich habe es weder gesehen, noch gemerkt/gespürt, außer am Ergebnis: Kupplungsbetätigung mehr als "komisch".

Ich bin kein gelernter KFZ'ler, nicht mal Maschinenbau-Ingenieur. Auch wenn ich als Student und seit dem Start des Oldie-Hobbies vieles selbst gemacht habe. Und immer mehr selber machen werde, wegen der teilweise ultralausigen Arbeitsqualität für Unsummen, die ich zuletzt hinnehmen musste.

Außer Brüchi und mir hat niemand auch nur in Betracht gezogen, dass der neu eingebrachte Bolzen ggf. falsch sitzt. Wir lagen richtig. Karre ist zerlegt, es ist - zum Glück - nichts passiert/zerstört. In ein paar Tagen fährt das Ding wieder, mit neuer Kupplung. Ich könnte die alte - erste? - auch drin lassen. Wäre aber wohl Quatsch.

Wenn jemand den Thread über die Suche findet, kann er wertvoll sein.

EDIT: Veilleicht mag ein Moderator den Threadtitel noch korrigieren: Es natürlich nicht der Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers, sondern der Kupplungs-Ausrückgabel ..
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marc
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von marc »

Wie gesagt, war nicht böse gemeint, denk daran die Höhe der Ausrücklager zu vergleichen. Auch die Höhe der Tellerfederspitzen am Automat würde ich messen, nur für alle Fälle. Es gibt, was ich auch nicht geglaubt habe, Automaten mit anderer Tellerfedergeometrie, die brauchen tatsächlich flachere Ausrücklager. Auch wenn die B&B Teile sicher die Besten sind.
Viele Grüße
Marc

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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von marc »

Gehört jetzt eigentlich gar nicht hier her, aber weil ich zufälligerweise an einem Motor baue und noch diverse Kupplungskits von B&B bzw. AP rumliegen habe, zwar Mk3, gibt es Unterschiede. Hab gerade mal die Historie gegoogelt, B&B (GB) ist in den 70ern von AP (USA) übernommen worden, zu denen gehörte Lockheed Automotive. Solang war es Originalitqualität. AP wurde Ende der Neunziger Delphi (General Motors), da waren schon die Inder ganz stark beteiligt. Delphi ging 3 Jahre später kaputt. Dann kam Aptiv und haben auch wieder die Reste verstreut. Ich kann leider nicht herausfinden, wer unter den Namensrechten B&B/AP produziert und die schönen blau-weiß-roten Kartons um was auch immer packt. Das Gleiche gilt für Lockheed.
Viele Grüße
Marc

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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

Das Ausrücklager aus dem Set habe ich maßlich gegen das Original geprüft (identisch) und getauscht. Es genügt dabei, den Sicherungsstift nur eines der Schiebestücke zu entfernen und das Schiebestück dann nach außen zu drücken. So kann man beim Wiedereinbau nicht viel falsch machen ...

Meine Interpretation der Stiftsicherung sind M6-Gewinde in den Stirnseiten des Originalstifts, mit Inbusschrauben, deren Köpfe klein genug sind, um sich ober-/unterhalb der Lagerbuchsen frei drehen zu können.

Harry hat recht, der "Toleranzring" müsste neu, weil die "Klemm"passung ihrem Namen nicht mehr gerecht wird ==> Stift würde sofort wieder flöten gehen ohne Sicherung.
IMG_20210517_102433.jpg
Gabel ist nun wieder an ihrem Platz, spiel"frei" geführt, sehr leichtgängig.

Inzwischen ist auch die alte Kupplung draußen. Die Inbus-Schrauben ließen sich mit der korrekten Nuss (3/16") recht problemlos öffnen. Die alte Kupplung und das neu gelieferte B&B-Teil (HK8917) aus der Scheune sind maßlich identisch, allerdings sind die Beläge der alten Kupplung tatsächlich in der Nähe der Verschleißgrenze (nur noch einzelne Zehntel bis zu den Nieten, keine Nuten mehr sichtbar).

Es ist also sinnvoll gewesen, den Tausch einzuplanen, er wäre innerhalb der nächsten paar Tausend km eh fällig gewesen.
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

Bin dabei, die Kupplung mit Drehmomentschlüssel anzuziehen. Hier im Forum habe ich 30Nm gelesen, das Netz sagt 22 lbft, was das Gleiche ist.

Das kommt mir recht viel vor für die kleinen Inbusschrauben? Als ich sie löste, gingen sie "knackig", aber letztlich überraschend leicht auf.

Habe jetzt mal mit 15Nm angezogen, und man sieht schon ganz schöne Spuren von den Köpfen im Metall. Vom Gefühl her würde ich nicht viel höher gehen wollen, das ist jetzt etwa so, wie das Lösen der alten Kupplung.

Ob der Drehmomentgschlüssel spinnt?
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von Det1500 »

Schrauben Sicherung blau und Handgefühl, so hab ichs gemacht.
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marc
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von marc »

Hallo Michael, so richtig habe ich Deine Konstruktion mit dem Stift nicht verstanden. Der sollte in der Gabel fest sitzen und sich nur in den Kragenbuchsen (samt Gabel) drehen, bei Dir sieht es wie eine Hülse aus.
Viele Grüße
Marc

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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

Det1500 hat geschrieben: 18. Mai 2021, 18:34 Schrauben Sicherung blau und Handgefühl, so hab ichs gemacht.
Schraubensicherung könnte ich noch "nachrüsten", das ist eine Idee.

Der Drehmomentschlüssel ist nicht in Ordnung. Ich habe ihn mal verglichen mit den beiden "großen", die ich für die Radmuttern benutze. Bei denen sind 30Nm eher am unteren Ende des Einstellbereichs, bei dem "kleinen" eher oben (5-40Nm). Sollte sich aber - mit gleicher Hebellänge betrieben - gleich anfühlen.

Der "kleine" löst einfach gar nicht aus bei 30Nm - der ist im Ar***. Habe mir den 1/4" Vierkant der Verlängerung, den ich im Schraubstock eingespannt hatte, zerstört!!!

20Nm mit dem "kleinen" fühlen sich über den Daumen an wie 30Nm bei den "großen" (bei gleicher Hebellänge, logo). Zum Glück habe ich auf mein Gefühl vertraut und den Auslösewert runtergedreht, bevor ich die Schraube(n) gehimmelt habe.
marc hat geschrieben: 18. Mai 2021, 19:15 Hallo Michael, so richtig habe ich Deine Konstruktion mit dem Stift nicht verstanden. Der sollte in der Gabel fest sitzen und sich nur in den Kragenbuchsen (samt Gabel) drehen, bei Dir sieht es wie eine Hülse aus.
Meine Konstruktion ist der originale (!) Stift, mit den Kuppen am Ende plan gedreht, jeweils M6'er Sackloch eingebohrt/geschnitten und eine Inbusschraube M6x10 eingedreht: Nix Hülse. Er wird wie bisher vom "Toleranzring" gehalten - so halbwegs, keinesfalls verliersicher ohne die Sicherung mit den Schraubenköpfen (war ja auch vorher schon schief gegangen). In den Bundbuchsen wird er gelagert, wie bisher. Es ist also alles wie original, sogar 40 Jahre alt bis auf die Inbusschrauben und eine der Lagerbuchsen, die ich neu gedreht habe.

Nur dass der Stift nicht mehr raus kann wegen der Köpfe der Inbusschrauben.
Zuletzt geändert von MiSt am 18. Mai 2021, 23:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von marc »

Cool, echt aufwendig. Die Klemmhülsen in der Gabel und die Buchsen in der Glocke hast Du auch getauscht? Und den Stift, der vom Nehmer gedrückt wird, auf Spiel bzw. das Auge auf Ovalität.

Das zweite Bild zeigt die modifizierte Version
0009775_clutch-release-arm-fitting-kitjpr211_550.jpeg
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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von MiSt »

Ich schrieb doch, dass ich eine der Buchsen neu angefertigt habe (weil der Bund abgebrochen war, der Schaft war auch noch in Ordnung, davon konnte ich zum Drehen noch alle Maße nehmen). Die andere Buchse war noch in Ordnung. Die Klemmhülse habe ich nicht getauscht, denn sie klemmt ja noch, wenn auch nur schlecht und recht.

Die "Nehmerseite" ist in Ordnung, was Spiel und Geometrie angeht.

Die Kupplung funktionierte ja, bis sie manchmal durchzurutschen begann. Wohl einfach weil sie am Ende war + Verkanten der ungeführten Gabel. Dass die Gabel nicht geführt war, hatte ich dann bei der Analyse gesehen (Stift nach oben fast verloren). Der Reparaturversuch mit dem Eintreiben eines Stifts in Form eines Körners ging halt gründlich schief, das Pedal ließ sich nicht mehr praktikabel treten (obwohl die Kupplung noch schloss/trennte). Zum Glück kein Motorlauf und kein Versuch unter Last ==> nix kaputt außer der einen Lagerbuchse, die aber nahezu sicher vorher schon zerbrochen war.
... aufwendig ...
ist für <<<mich>>>, wenn ich jeden Sch*** bestellen, Porto bezahlen und warten muss. Die kaputte Hülse hatte ich in ein paar Minuten nachgefertigt/gedreht.

Und so ein Ding wie auf deinem zweiten Bild muss man (zumindest ich, versierter Laie an der Drehbank) zwischen den Spitzen drehen für minimale Konizität/Balligkeit, das dauert 5-15x so lange wie zwei Gewinde in einen existierenden Stift mit bereits perfekter Passung zu schneiden!

Und ich finde daran obendrein nicht gut, dass der Stift immer noch nach einer Seite weg kann. Also, wenn ich mir das Ding bestellt hätte, hätte ich auf der anderen Seite genau das gleiche gemacht wie jetzt an beiden Seiten ... :flop:
Michael St*****

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Re: Lagerstift des Kupplungs-Ausrücklagers ...

Beitrag von marc »

Klasse, wenn man die Möglichkeiten hat.:top:
Viele Grüße
Marc

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