GT6 Kühlsystem entlüften

[jensjoachim]

Moin,

ich bin langsam am Verzweifeln. Ich habe das Forum nach diesem Problem durchforstet sowie das Internet, ohne eine 100% Aussage zu bekommen.
Einige schreiben nur, dass gerade beim GT6 besonders gut entlüftet werden muss und dass der vordere teil des fahrzeuges höher liegen muss, als der Einfüllstutzen. Ja alles verstanden, aber es funzt net.
Daher ein neuer Post mit der Bitte mich aus dem Dilemma zu ziehen.

Also, als ich den Wagen im Jan2023 erworben habe, stand die Kühltemperatur in der Mitte. Dann hab ich die Kühlflüssigkeit gewechselt, da alt.
Dann Wagen vorne aufgebockt, Heizung auf warm und aufgefüllt und im Thermostat ein kleines Loch gebohrt, damit sich darunter im kleinen kreislauf keine Luftblase bilden kann.

Wenn ich nun fahre, hat die Kühlttemperatur maximal Ausschlag nach 10km, was utopisch ist, auch bei 30 Grad Außentemperatur.
Also muss da noch Luft im Kreislauf sein, weshalb die Temp so nach oben schießt.

Was mach ich falsch bzw was übersehe ich? Das kann doch kein Hexenwerk sein. Hat doch vorher alles funktioniert.
Letzte Möglichkeit ist die Modifikation, sprich Loch in das Gehäuse bohren und darüber entlüften und mit Schraube später verschliessen, aber das sollte die letzte Option sein.

Danke für eure Hilfe und steinigt mich nicht, nur weil es dies Thema bereits mehrfach gab.

Knitterfreie Fahrt
VG Jens

[greasemonkey]

...Nach 10 km maximale Temperatur ... und das soll an Luft im Themostatdeckel liegen ? Ich glaube da sitzt Du einem Denkfehler auf. Wenn der Temperatursensor in der Luft und nicht im Kühlwasser hängt sollte die gemessene Temperatur niedriger und nicht höher sein. Ich tippe eher Du hast ein Problem mit der Stromversorgung für dein Temperaturinstrument (Bordspannung statt 10v?) oder Dasselbe ist einfach falsch justiert.

[marc]

Miss mal mit einem Infrarotthermometer oder prüf den Spannungskonstanter.

[Andi]

Ich hab noch keinen Gt6 entlüften müssen.

[frost]

Hallo Jens,
ja klingt seltsam. Wie vorher geschrieben wurde erstmal mit einem Thermometer messen.
Kannst auch mal den Kühlerdeckel entfernen und den Motor im Stand 10 Minuten laufen lassen.
Bis das Thermostat öffnet.

Wenn du dann den Wasserstand beobachtest sollte er beim Gas geben nicht sinken.
Sinkt er, dann ist noch Luft im System.

Lg
Ferdinand

Edit: hier noch meine Mitschrift zum Befüllen...
Andi wird sagen, dass das sehr übertrieben ist, aber damit geht's auf jeden Fall.

Den Wagen vorne aufbocken. Also Handbremse rein und Klötze hinter die Hinterräder. Dann vorne so weit aufbocken wie es der Wagenheber erlaubt. Mindestens 40 cm. Dann sollte der Kühlerdeckel auf gleiche Höhe wie das Thermostatgehäuse oder sogar ein bischen darüber sein. Mit Böcken oder massiven Holzklötzen den Wagen vorne sichern.

Heizung voll auf. Ablasshahn bei Motor und Kühler zu. Kühlerdeckel abnehmen und Kühlwasser langsam einfüllen bis der Kühler komplett gefüllt ist. Danach den Kühlerdeckel nicht drauf!

Eine große Schüssel oder ähnliches unter den Wagen direkt unter dem Kühler stellen.

Motor starten und bei offenem Kühlerdeckel warmlaufen lassen. Das dauert ein paar Minuten bis das Thermostat öffnet. Sobald das Thermostat öffnet wird der Kühlwasserstand absinken. Also auffüllen bis wieder voll ist. Drehzahl ein wenig erhöhen. Immer wieder bei ca. 1500 U/Min einige Sekunden laufen lassen und den Wasserfüllstand beobachten. Solange bis keine Luftblasen mehr kommen.

Der Wasserpegel wird auch wieder etwas steigen bzw es wird Kühlwasser austreten. Jetzt den Kühlerdeckel wieder aufschrauben.

Nun Motor aus und den Wagen wieder eben hinstellen. Den Ausgleichsbehälter bis 3/4 füllen und den Motor auskühlen lassen. Der Kühlkreislauf saugt dann das notwendige Wasser an das Fehlt wenn sich das Volumen des Kühlwassers bei Kälte wieder verringert.

[jensjoachim]

...Nach 10 km maximale Temperatur ... und das soll an Luft im Themostatdeckel liegen ? Ich glaube da sitzt Du einem Denkfehler auf. Wenn der Temperatursensor in der Luft und nicht im Kühlwasser hängt sollte die gemessene Temperatur niedriger und nicht höher sein. Ich tippe eher Du hast ein Problem mit der Stromversorgung für dein Temperaturinstrument (Bordspannung statt 10v?) oder Dasselbe ist einfach falsch justiert.

Moin,
danke für die Rückmeldung. Habe an der Verkabelung nichts geändert, aber das prüfe ich mal. Auch den Spannungsregler.
Wenn ich Licht und Lüftung anmache, dann senkt sich die Temperatur leicht, somit gehe ich mal davon aus, dass du recht hast.

Melde mich am We, wenn ich zeit zum Schrauben habe.

Grüße JJ

[Det1500]

Wenn das der Konstanter ist, müßte dann nicht auch die Tankanzeige lügen?

[marc]

Auch die Geber halten nicht ewig, jedenfalls würde der Motor bei Vollausschlag des Temperaturinstruments kochen. Wenn das nicht der Fall ist, liegt es weder an Luft im oder am Kühlkreislauf, sondern im Bereich der Elektrik. Auch sollte bei einer Drehstromlima beim Einschalten der Verbraucher die Spannung nicht abfallen, da stimmt auch etwas nicht.

[Rolf]

Wenn das der Konstanter ist, müßte dann nicht auch die Tankanzeige lügen?

Ja, weil beide Instrumente daran hängen. Mein Spannungskonstanthalter war auch mal defekt. Das führte aber nicht einfach zu falschen Anzeigen, sondern die Zeiger beider Instrumente sind dann immer ganz langsam hin und her gependelt.


Grüße
Rolf

[greasemonkey]

Der Spannugsregler kann unterschiedlich kaputt gehen je nachdem wie er aufgebaut ist. Ist es noch das alte Originalding ist zwischen voller Bordspannung bis zu einem falschen Effektivwert (also abweichend von 10V) alles möglich. Die umgebauten oder neu gekauften Teile mit Festspannungsregler könnten entweder volle Bordspannung durchlassen als auch gar nichts mehr. Falsche Werte sind da eher unwahrscheinlich. Und ja, wenn der Regler spinnt stimmt auch die Tankanzeige nicht mehr, aber da man meißt nicht so 100% genau den Tankinhalt kennt fällt es halt nicht so auf.
Überprüfen des Originalreglers mit einem Meßgerät wird übrigens schwierig werden da das Teil bekanntenmaßen mehr oder weniger schnell die Bordspannug an und abschaltet und keine ablesbaren 10V liefert sondern eben nur einen Effektivwert (was den Anzeigen egal ist die nur sehr träge reagieren)

[marc]

Überprüfen des Originalreglers mit einem Meßgerät wird übrigens schwierig werden da das Teil bekanntenmaßen mehr oder weniger schnell die Bordspannug an und abschaltet und keine ablesbaren 10V liefert sondern eben nur einen Effektivwert (was den Anzeigen egal ist die nur sehr träge reagieren)

Mit einem digitalen Multimeter siehst Du nur, dass die Anzeige zwischen 9 und 12Volt springt, wobei es stak von der Qualität des Multimeters abhängt. Das Bimetall kennt halt nur an oder aus. Aber solange es springt weiß man, dass das Bimetall noch nicht verklebt ist. Richtig messen kann man es nur mit einem analogen Multimeter mit einstellbarer Dämpfung.
Im Forum gibt es ja ganz viele Berichte, den Spannungskonstanter durch ein elektronisches Bauteil zu ersetzen. Ich fahre seit Jahren mit einem Step Down Regler für 2€, aber der passt halt nicht in das Originalgehäuse. Mich hatte die Position am Tacho aber schon immer gestört.

https://www.ebay.de/itm/153752438218?ha ... BMnpG09pxi

[greasemonkey]

Diese Stepdown-Regler sind im Grunde totaler Overkill. Ein LM7810 mit oder ohne Kondensatoren an Input und Outputseite ist mehr als ausreichend und passt locker in die ausgeschlachtete Reglerhülle.
Die Smith Gauges kann man übrigens testen indem man passende Widerstände statt der Temperatur oder Tanksensoren anschließt:
https://www.triumphclub.co.nz/wp-conten ... _1_1v3.pdf
https://www.theminiforum.co.uk/forums/t ... el-gauges/

[marc]

Ich habe das mit dem LM 7810 probiert, es funktioniert zumindest bei mir nicht, auch mit dem zusätzlichen Widerstand bzw. was da noch angelötet werden sollte. Vielleicht bin ich auch nur zu doof, abgesehen von der Arbeit. Der 2€ Overkill ist es wert, da muss man nur 4 Kabel anlöten und mit dem Step Down Regler kann man zusätzlich das Instrument kalibrieren, in dem man z. B. die Ausgangspannung auf 9,5V oder 10,5V senkt/anhebt.

[jensjoachim]

Auch die Geber halten nicht ewig, jedenfalls würde der Motor bei Vollausschlag des Temperaturinstruments kochen. Wenn das nicht der Fall ist, liegt es weder an Luft im oder am Kühlkreislauf, sondern im Bereich der Elektrik. Auch sollte bei einer Drehstromlima beim Einschalten der Verbraucher die Spannung nicht abfallen, da stimmt auch etwas nicht.

Moin,

Marc hat recht gehabt. Der Spannungsregler war ohne Masse. Muss wohl am Geschwindigkeismesser dran gewesen sein, da eine andere Möglichkeit wegen der kurzen Kabel ausgeschlossen ist.
Hat aber ja bei Kauf funktioniert.
Zeiger sitz nun schön in der Mitte und das Infrarotthermonetr hat brav 90° angezeigt. Somit alles top. Ölthermometer funzt jetzt auch korrekt. Das hatte ich direkt an 12V angeschlossen.

Und nein die Lima funzt einwandfrei bzw die Kabelage. Wenn die Drehzahl unter 1.500 u/min ist, dann lädt die Lima kaum und alles geht voll auf die Batterie, wenn man mehrere Verbraucher einschaltet. Sobald ich Gas gebe und die Lima voll lädt, gehen die Zeiger auch wieder etwas hoch.

Problem gelöst und vielen dank euch allen für die schnelle Hilfe.

Grüße aus HH
Jens

[marc]

Freut mich, aber die Lima hat ein Problem. Selbst die 34A 17 ACR Drehstromlima sollte bei LL mindestens 13,7V und 28AH liefern, das wird nicht mehr lange halten.