Ok, ja das mit dem billigsten Cabrio (war da nicht auch mal was mit der goldenen Zitrone ?) war mir schon bewusst, aber das ist ja kein kaufentscheidendes Kriterium. Der Mann über 50 sucht ja manchmal noch nach Herausforderungen ...
In einem Eifer des "Habenwollens" hab ich mir das Ding also in mein Spielzimmer gestellt und dann mal ganz vorsichtig einen Block und was zum Schreiben geholt ...
Ganz so schlimm sah es gar nicht aus, der Heckdeckel war beim letzten Vorbesitzer neu lackiert worden - ok, der Lackierer hat die Farbe nicht ganz getroffen, aber dafür war es gut gemacht. Die Fronthaube war sicher auch schon nachlackiert, denn der Füller war schon deutlich abgesackt und die Schleifriefen waren mehr als nur zu ahnen.
Oberflächenrost war an wenigen Stellen (v.a. hinten links an den Zierleisten) zu finden und am linken Schweller hatte er ein paar Beulen, woher auch immer. Der Lack war aber dennoch mit deutlichen Gebrauchsspuren, aber das war ja auch in Ordnung so.
Der Bereich um den Kupplungsdruckgeber und den HBZ war ziemlich gammlig, wahrscheinlich war da schon mal Bremsflüssigkeit ausgelaufen und auch der Batteriekasten will ganz deutlich mal in nächster Zukunft entrostet werden.
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Ich habe mich aber bewusst zurückgehalten und wollte jetzt keine Vollresto daraus machen, die Priorität sollte dieses Mal auf "Mängel beseitigen", "Technik auf Vordermann bringen" und zum Laufen bringen liegen, alles andere kann dann noch immer später erfolgen.
Vom Probelauf wusste ich ja noch, dass die überlaufenden Vergaser eine Baustelle sind, dann nach so langer Standzeit muss der alte Sprit raus, die Bremsen wollen wieder gängig gemacht bzw. überholt werden, der Bereich um die Ölwanne schien undicht zu sein, die Fahrwerksgummis wurden (in den letzten 25 Jahren !) auch noch nicht gemacht und die 155-er Reifen, die schon 10 Jahre alt waren, waren in meinen Augen eh zu schmal ...
Das Heizungsventil fiel mir auch gleich in die Augen, denn rund herum an den Anschlussschläuchen zeigten sich schon heftige kristalline Ablagerungen von ausgetretenem Kühlwasser ...
Im Innenraum fanden sich - ebenso wie im Kofferraum - riesige Lautsprecher - Gott sei Dank keine Löcher dafür in den Türverkleidungen.
Negativ aufgefallen - und ich kenne das von den MGB's überhaupt nicht - sind mir die Sitze des Spitis. Er hat ja ockerfarbene Stoffsitze mit Kunstleder und die Schaumstoff-Rückenpolster von beiden Sitzen hatten sich quasi in Brösel aufgelöst, d.h. da waren fast nur noch die Drahtgestelle und der eigentlich unbeschädigte Bezug und unter jedem Sitz ein Berg von zersetztem Schaumstoff. Seltsamerweise waren die eigentlichen Sitzpolster noch in Ordnung, nur die Lehnenteile hatten sich aufgelöst.
Ich habe dann mal vorsichtig nach Ersatzpolstern gegoogelt - beim MGB kosten die ja relativ wenig - aber die Polsterpreise bei den 1500-er Sitzen lagen hier in D fast beim 3-fachen. Wieder etwas gelernt !
So mal ein erster Überblick der Bestandsaufnahme von außen und von innen - Fotos habe ich damals leider fast keine gemacht ...
Gruß und schönen Feiertag
Martin