Europäisches Spitfireforum

Andi hat geschrieben:Nein,Andi weiß nichts besser.
Er baut nur keine kaputten Teile ein.

Da hast Du nat. grundsätzlich recht, das stinkt mir auch.
Aber ich versuche auch, mir einen gewissen Grad an Verhältnismäßigkeit zu bewahren.
Und da ich momentan davon überzeugt bin, dass das Ganze funktionieren wird, sowie keine negativen Nebenwirkungen hat (bis aufs schlechte Gewissen), halte ich das für vertretbar.

Ich bin allerdings von berufswegen Macheniker, da weiß man halt genau was noch hebt.

Sollte mir doch noch ein günstiges Ersatzteil über den Weg laufen, kommt es ohne wenn und aber rein.

Danke auf jeden Fall für Euren Rat. Grüßle,
der Heiko

Die Dichtringe für die Sattelhälften liegen den Girling Repsätzen bei.......ich weise aber auch immer drauf hin, dass man die Sättel nicht zerlegen darf! Ohne neue Dehnschrauben ist das Lebensgefährlich!

Ja, und wie ist das nun wenn man neue Dehnschrauben verwendet?

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an ein altes Etzold Buch, in dem er die exakten Toleranzmaße für Kopfbolzen niedergeschrieben hatte. Bis zu einem gewissen Maß plastischer Verformung, waren die Bolzen eben noch wiederverwendbar.
In der Motorenentwicklung (z.B. AMG) wird das auch heute noch so gehandhabt. Ausfälle: Fehlanzeige!

Beim (Privat-)Flugzeug sind das übrigens keine Dehnbolzen, sondern absoluter Standard mit ungefähr 8.8er Güte.
Flugzeug ist schwerer als der Spiti, die Bolzen sind ungefähr genauso dick (1/4"), davon nur 2 und die Karre setzt auch mit ca. 200km/h auf.
Ausfälle habe ich da auch noch keine erlebt....

Evtl. seht Ihr das zu dogmatisch?! Die übliche Gruppendynamik, welche in einem Forum über Jahre entsteht verstärkt sowas gerne.
Hat denn schonmal jemand gebrochene Bolzen erlebt, wenigstens ein Fall aus zweiter Hand??

..es gibt's keine neue Schrauben auf dem Markt !
ich arbeite in der PKW Bremsenentwicklung , bei Missbrauchsuntersuchungen gibt meistens die HA-Sattelverschraubung als erstes nach - nicht der Gummibremsschlauch( wie viele denken) ! Bremssattel-Dehnschraube einmal gelöst , können mit Hausmittel nicht geprüft werden - deshalb Tonne.
Zerlegt es eine Dehnschraube von deinem Pleuel/Zyl.-Kopf etc. - mir egal > ist ja dein Motorschaden.
Zerlegt es dir eine Sattelschraube und die Bremswirkung ist schlagartig NULL hoffe ich du triffst auf eine große Auslaufzone!
Ich will im Straßenverkehr keine abgerissene Sattelschraube erleben , eine wäre genau eine zu viel !
Man muss die Spiti Sättel zum überholen NICHT zerlegen also einfach zusammenlassen ...wie bei (fast?) allen anderen Autos auch !!

AMG baut gebrauchte Dehnschrauben ein ? Woher ist die Info ? In der Motoren-Entwicklung vielleicht(manchmal) - in der Serie (eher) nicht (am Bremssattel NIE) , die arbeiten auch nach den gleichen Vorschriften wie ich.

Wenn einer mit abgerissen Bolzen von der Straße geflogen ist soll er sich bitte bei DIR melden - ich bin raus ...... und jetzt trink ich ganz Gruppendynamisch allein ein Bier

Markus hat einfach nur RECHT!!!

Sehe ich auch so. An manchen Stellen sollte man eben keine Kompromisse oder Risiken eingehen.

Ausserdem - korrigiert mich, wenn ich mich irre - ist abreissen nur ein Problem von wiederverwendeten Dehnschrauben.

Ich hatte bei einer Zylinderkopf-Reparatur mal einen Automechaniker gefragt, warum man die teuren Zylinderkopf-Schrauben kaufen muss und nicht einfach Gewindestäbe aus dem Baumarkt nimmt (da war ich noch keine 18). Die Erklärung war, dass die nicht nachgeben, wenn sich der Motor aufgrund der Wärme ausdehnt. Und dann entweder die Gewindestangen oder Gewinde reissen oder der Zylinderkopf um die Schrauben gequetscht werden könnte - je nachdem, was zuerst nachgibt.

Ich hab Dehnschrauben daher immer als eine Art "Feder" verstanden. Sie können sich ausdehnen und zusammenziehen ohne dass sie selbst Schaden nehmen und dabei den Zug immer gleich halten ohne sich zu lockern.

Die werden beim Anziehen gezielt gedehnt, sprich plastisch verformt. Dadurch ändert sich ihr Gefüge, sie werden "fester".
Sind sie zu weit gedehnt, sind sie Ausschuß. Federn tun sie nicht!!

AMG macht das, wie ich oben auch schrieb, nur in der Entwicklung.
Früher war das auch gang und gäbe im Werkstattalltag, müssten die Älteren unter uns noch wissen.

Weiß denn wenigens jemand die Nennmaße dieser Dehnschrauben??

Tut mir für dich sehr leid, aber hier irrst du. Hab gestern einen Ingenieur aus dem Automobilbau gefragt. Und auch Wikipedia spricht von einer "vorgespannten Zugfeder".

Gut, das war nat. stark vereinfacht. Grundsätzlich "federt" eine Stahlschraube nämlich immer.
Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass das nicht der Grund für die Verwendung von Dehnschrauben ist.
Sie federn halt auch nicht wirklich mehr als normale Stahlschrauben. Lediglich Ihre Vorspannung ist größer.

Wenn Du Dir das Spannungs-Dehnungs-Diagramm für Stahl anschaust, wirst Du feststellen, dass ein plastisch verformter Stahl deutlich höhere Vorspannung (die auch gleichzeitig ursächlich für seine Verformung ist) ab kann.


Dehnst Du den Bolzen nur elastisch, kommst Du nur bis Punkt 1.
Tust Du jetzt darüber hinaus gehen, dehnt sich der dünnere Schaft der Schraube bis in den plastischen (eig. plastisch-elastisch, der Bolzen bleibt weiter elastisch und federt) Bereich hinein. Bis eben maximal zum Punkt 4, wo die höchste Vorspannkraft zur Verfügung steht. Von dort ist es dann eben nicht mehr weit bis zum Bruch. Deswegen wird davor gewarnt, gebrauchte Dehnbolzen zu verwenden, weil die meisten Schrauber mit dieser Problematik einfach überfordert sind.

Beispiel aus dem Werkstattalltag für den MB190 mit 6Zylindermotor:
Dehnschraube neu 119mm, Ausschuss bei 122mm

Bis 10/88
Dehnschraube neu 105mm, Ausschuss bei 108,4mm

ab11/88 (Bundschraube mit U-Scheibe)
Dehnschraube neu 102mm, Ausschuss bei 105mm

Wenn man das betrachtet, wird einem klar, warum man zum dogmatischen Wegwerfen übergegangen ist.
Das Risiko steht steht offensichtlich in keinem Verhältnis zu den Kosten für die Bolzen.
In unserem Fall sind die Bolzen aber wohl nicht verfügbar, damit ändert sich doch die gesamte Problematik.

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Trotz dieser netten Diskussionsrunde hier, hab ich nat. auch etwas weiter gemacht.

Kupplungsnehmerzylinder überholt.
Zerlegt, innen mit einem feinen Scotch-Brite durchgehont und wieder zusammenstöpselt.
Irgendwie fehlt mir gerade die Motivation, um den HBZ auch noch fertig zu machen, liegt halbzerlegt auf der Werkbank.

Hi,
jetzt sach aber bitte nicht als nächstes, dass Du die garantiert ausgehärteten Dichtungen auch recycelt hast ?

LG
Volker

Kleines Späßchen am Rande, hä?!
Aber Auflockerung tut glaub ich wirklich grad Not...
Die neuen Dichtungen liegen links im Bild. Aber ich kann die alten ja mal in WD40 einlegen...

Ah ja, nur als kleiner Nachtritt:
Mein Bruder ist Ingenieur für Werkstoffwissenschaften beim Mahle. Der hat hier auch grad nochmal drüber gelesen. Das Ganze ist auch aus seiner Sicht grundsätzlich schon richtig, was ich da oben ausgeführt habe...und er hat sich mit genau dieser Problematik damals im Studium tiefgehender befasst. Von daher würde mich mal interessieren, wie der oben angeführte Ingenieur im Automobilsektor zu seiner Aussage kommt,. bzw. wie er diese begründet.
Wikipedia mag ich als Quelle eher weniger, da steht mir zu viel Mist. Man weiß halt nie, wer das da mal reingeschrieben hat.
Der Artikel zu den Dehnschrauben ist auf jeden Fall...nunja...nicht so gut.

Nix WD40!
Gummis steckt man in einen Leinensack(Kopfkissenbezug) und wäscht sie bei 40 Grad mit viel Weichspüler.
Tut Wunder

Das musste ich jetzt googeln, weil ich gedacht habe Du verarscht mich!
Scheint aber zu funktionieren.

Leider sind die Gummis an meinem Spiti alle so tot - eher mumifiziert - dass da nur noch Neuware hilft.
Ist die Qualität des englischen Gummis eigentlich inzwischen besser geworden? Insbesondere die Repsätze die ich gerade verbaue?
(einmal TRW, 2x die Sätze vom Christoph)

Nein,das ist es ja.
Repsätze bzw Überholsätze hab ich genug auf Lager aber ansonsten versuch ich lieber gute Gummiteile aufzuarbeiten bevor ich Müll kaufe.

Ok, die Qualität des englischen Gummis hatte ja allgemein keinen guten Ruf, aber wenn die Rep.-Sätze noch schlimmer sind...

Dank meiner mich stark unterstützenden Freundin (hat sogar mit angepackt ), sind heute auch die Bremssättel ihrer verrosteten Kolben berraubt worden.
Die Kolben müssen leider alle neu ( an Christoph), die Sättel müsste ich mit Scotch-Brite wieder hinbekommen.

Der Protagonist beim Erwärmen des Sattelgehäuses, um den letzten klemmenden Kolben zu lösen: Leider haben alle Kolben kleine Punkte, an denen die Chromschicht (sieht zumindest wie Chrom aus) durchgefressen ist.
Somit Ausschuß...oder gibt's da auch nen Weichspülertrick!? Die Spuren im Gehäuse sind nur oberflächlich, da reicht leichtes händisches Honen.