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Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 12. Mai 2017, 22:32
von Alteisen
Hallo Zusammen,
Vor 4 Jahren habe ich mir den Spiti 1500 recht günstig gekauft, eigendlich war der Plan, 1-2 Jahre zu fahren und mit etwas + den Spiti wieder zu verkaufen. Wenn das Fahren nicht soviel spaß gemacht hätte ..
Nun hat der Motor den Geist aufgegeben. Sehr wahrscheinlich Kolbenfresser, jedenfalls verklemmt. Schade da ich dieses Jahr an anderer Stelle Geld reinhängen wollte.
Nun überlege ich, den Motor zu überholen. Bin Student und soll möglichst günstig aber ausreichend vernünftig in Eigenleistung geschehen. Werkstatt und ausreichend Erfahrung vorhanden, was fehlt ist ein Handbuch, einen besseren Überblick und das spezielle Wissen um den Spitfire.
Hoffe das sich hier die ein oder andere Hilfestellung findet.
Grüße
Oliver
/edit der Name fehlte
Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 12. Mai 2017, 22:54
von Joerg
Alteisen hat geschrieben:was fehlt ist ein Handbuch
Hallo namenloser Student,
Werkstatthandbücher gibt es manchmal als Original bei ebay und lagerhaltig als Nachdruck bei den bekannten Teilehändlern.
Grüße
Jörg
Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 11:44
von Alteisen
und es geht auch mal weiter...
Der Motor ist nun draußen, und sogar schon zerlegt! Hat letztendlich einen Tag gedauert, ging flotter als gedacht.
Kommen wir mal zur Bestandsaufnahme, gibt schon was zum sehen

Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 11:49
von Brüchi
Hi Oliver
Sobald die Ölwanne weg ist: alle Bauteile, vor allem die Lagerhalter/Lagerdeckel, markieren (Schlagzahlen, Körnerschlag oder was auch immer)
Vertauschen wäre sehr schlecht !
Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 11:51
von Alteisen
Risikieren wir mal einen genaueren Blick..
Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 12:00
von Alteisen
Hallo Brüchi,
danke für den Tip! Die Gleitlager sind noch alle drauf, da geht es erst in 2 Monaten weiter.
Habt ihr das schonmal gesehen? Also die Farbe der Pleuels ?
Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 12:02
von Rolf
Die Masse auf dem Steuerkastendeckel ist Antidröhnmasse. Braucht man nicht.
Grüße
Rolf
Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 12:27
von Alteisen
Hallo Rolf!
"Die Masse auf dem Steuerkastendeckel ist Antidröhnmasse. Braucht man nicht."
Danke, da hätte ich im Leben nicht dran gedacht, dass die vom Werk aus drauf ist!
Soweit war es das erstmal. Weiter geht es in 2 Monaten, dann habe ich wieder etwas mehr Zeit.
Bis dahin, vielleicht könnt ihr mir bei einigen Fragen helfen?
Leider habe ich den Motor nicht selber kaputt gefahren.. Es war eine blöde Idee, habe den Triumph jemanden für ein Wochenende verliehen. Der gibt sich da jetzt ahnungslos. Kann nichts dazu sagen, welche Temperatur/Fahrsituation/Geräusche der Motor hatte, bevor es zu Ende ging.
Der Motor lässt sich noch hin und her drehen, klemmt aber am OT. Es werden wohl die Pleuelfußlager sein. Vielleicht ist deswegen der eine Pleuel silber angelaufen ??
Also Fragen:
1) Wer hat schonmal seine KW schleifen lassen, muss die nitriert werden? Wuchten auch nötig ? Was darf das so kosten? Oder eher eine gute Gebrauchte suchen und einbauen ?
2) Ja die Ventile, bitte schlagt mich nicht. Bin am überlegen, die drin zu lassen. Oder nur die Auslassventile tauschen, es ist ja kein "Hochleistungsmotor". Sinnvoll ?
3) Was könnte man generell tauschen, wenn der Motor schonmal offen ist? Anlaufscheiben KW sind klar, Kette Nockenwelle? Ölpumpe ?
Danke schonmal!
Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 13:58
von MKIII
Alteisen hat geschrieben:.....
Leider habe ich den Motor nicht selber kaputt gefahren.. Es war eine blöde Idee, habe den Triumph jemanden für ein Wochenende verliehen. Der gibt sich da jetzt ahnungslos. Kann nichts dazu sagen, welche Temperatur/Fahrsituation/Geräusche der Motor hatte, bevor es zu Ende ging.
Der Motor lässt sich noch hin und her drehen, klemmt aber am OT. Es werden wohl die Pleuelfußlager sein. Vielleicht ist deswegen der eine Pleuel silber angelaufen ??
.....!
Das Pleuel ist nicht silber angelaufen das ist ausgeglüht, das must du auch tauschen. Wer verleiht denn seinen Spitfire

Der ist mit Dauervollgas tot gefahren worden. Und jetzt gibt er sich "ahnungslos"

Du hast noch Glück das sich das Pleuel noch nicht einen Weg in die Freiheit gebahnt hat

Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 15:03
von Brüchi
Hi
-Diese "Antidröhnmatte" auf dem Stirndeckel kannste dran lassen, kann nicht schaden.
- Motor mit Vollgas zerstört: kann gut sein, so weiss wie die Ventile sind ist das Gemisch auch deutlich zu mager gewesen.
Dies hat aber nichts mit dem Lagerschaden zu tun.
- Kolben vorerst unbedingt drin lassen...NICHT vorschnell rausziehen. Im Brennraum hat es ja nicht übermäßig viel Ölkohle, somit könnten die Kolben/Zylinderbohrungen noch mehr oder weniger gut sein ( = kein dringender Handlungsbedarf)
- Kurbelwelle bei Gelegenheit ausbauen und zum Instandsetzer bringen: der kann sich die überhitzte Lagerstelle anschauen/die Härte prüfen. Dann entscheidet sich, ob die Kurbelwelle Schrott ist oder nicht.
- ob eigene Kw oder "gute" gebrauchte: grundsätzlich IMMER prüfen, härten, feinwuchten (mit Schwungscheibe !!!), ggf halt auch schleifen auf passendes Mass.
- Ventile: auch die würde ich zuerst mal ausbauen, reinigen und dann entscheiden: reicht es, die Ventilsitze neu einzuschleifen oder muss was neues rein?
- generell tauschen: kommt auf den Zustand an ! Steuerkette & Spanner: ja. Alles weitere....vielleicht !
Grüßlis, Brüchi
Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 19:34
von Markus Simon
Da hat Brüchi schon recht Ventile weiß = zu mager .......zu mager bedeutet auch immer zu heiß dh. vielleicht sind die Vergaser(Einstellung) die Ursache von deinem Motorschaden.
Hab meinen Spiti öfters verliehen .......damals , ich war noch sehr jung

Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 20:23
von xsivelife
.... und brauchte das Geld?

Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 21:04
von Alteisen
Hallo, danke für eure Antworten!
Das Pleuel ist nicht silber angelaufen das ist ausgeglüht, das must du auch tauschen. Wer verleiht denn seinen Spitfire

Der ist mit Dauervollgas tot gefahren worden. Und jetzt gibt er sich "ahnungslos"

Es ist halt blöd gelaufen.
Danke "MarkIII" , denke auch dass ich den Pleuel tausche. Der ist entweder weich oder krumm oder beides. Was nimmt man den da? Vier neue aus England? Die können von der Qualität doch garnicht schlechter sein als die Originalen? Oder gibt es da was zu beachten?
vielleicht sind die Vergaser(Einstellung) die Ursache von deinem Motorschaden
Motor mit Vollgas zerstört: kann gut sein, so weiss wie die Ventile sind ist das Gemisch auch deutlich zu mager gewesen.
Dies hat aber nichts mit dem Lagerschaden zu tun.
Da kann ich auch keinen Zusammenhang sehen, Ventile weiß und Pleuelfußlager kaputt. Den Zylinderkopf hatte ich vor 3-4 Jahren gemacht, glaube 2 Ventilführungen und 1 -2 Ventile ausgetauscht und Ventilsitze hat alles der Instandsetzer gemacht. Die Vergaser waren passend gut eingestellt. Zündkerzen Rehbraun. Glaube, dass die Ventile auch zu heiß werden können, wenn das Gemisch in Ordnung aber der Motor zu heiß ist. Kann es mir nicht anders erklären.
Ventile: auch die würde ich zuerst mal ausbauen, reinigen und dann entscheiden: reicht es, die Ventilsitze neu einzuschleifen oder muss was neues rein?
Werde ich machen, ist eine gute Idee. Glaube die nehme ich zum Instandsetzer mit und frage dann auch nach seiner Meinung.
Steuerkette & Spanner tauschen : ja. Alles weitere....vielleicht !
Hersteller egal? So einen 08/15 oder einen Duplexkettensatz ?
Kolben vorerst unbedingt drin lassen...NICHT vorschnell rausziehen.
Warum? Also die sind wegen den Kolbenringen etwas fummelig reinzubekommen, aber da spricht doch nichts dagegen? Eigentlich wollte ich mindestens die Kolbenringe tauschen, weil beim Starten kam immer so eine blaue Wolke aus dem Auspuff. Die Ventilschaftdichtungen waren schon neu./edit (der Kopf wurde gemacht, hat aber keine Schaftdichtungen)
Noch eine allgemeinere Frage: wenn der Tüv-Mensch unterm Spitfire war, da hat der immer beide Augen ganz eng zusammengekniffen. Glaube der wollte nicht, dass ihm Öl in die Augen läuft. Bekommt man das irgendwie in den Griff ? Wie funtkionieren die Aluminiumdichtblöcke? Brauch man die Neu ? Wollte im Baumarkt temperaturfestes Klebesilikon kaufen und damit alles zusammenkleben. Sinnvoll? Die Simmerringe in den Dichtsätzen sind zu gebrauchen, oder lieber von SKF o.ä. ?
Grüße
Oliver
Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 21:17
von Rolf
Die Alu-Dichtblöcke würde ich erneuern, wenn die Gewinde nicht mehr so gut sind. Das kommt öfters vor. Man kann aber auch HeliCoil-Einsätze nehmen. Abgedichtet werden die hauptsächlich mit kleinen Sperrholzplättchen. Ja - das ist High Tech à la Triumph....
Grüße
Rolf
Re: Ein erstes Anfreunden mit der anstehenden Motorreparatur
Verfasst: 1. Feb 2018, 21:23
von Markus Simon
mager bedeutet auch heißere Verbrennung dh. der Motor wird wärmer > Öl wird Wärmer > Schmierfilm reißt .....jetzt den Zusammenhang erkannt .......kann sein muss aber nicht .
Solange der Motor nicht komplett zerlegt und vermessen ist - ist das alles hier nur " Glaskugel" oder "Kaffeesatz"
Einen Pleuelsatz gibt's um ein paar Euro gebraucht oder richtig gute Pleuel neu im Satz für ca. 300 €