Kupplungswechsel

[Jogi, HB]

Getriebe nach innen raus!

Egal, was Du nun vorhast, auch nur um zu überprüfen, muss der Getriebetunnel raus.

Es ist kein Hexenwerk, lass Dir Zeit.

>Fahrzeug aufbocken, so dass ein Mann drunter passt.
>Handschuhfach Beifahrerseite raus.
>Mittelstütze (Radiohalter) Raus.
>Beifahrersitz raus.
>Teppich raus.
>Tunnel raus.

Jetzt siehst Du das Gerümpel vor Dir. (wenn Du Motor mit Getriebe rausnehmen willst, musst Du, um an die Kardanwellenschrauben und Getriebehalter willst, bist auf Handschuhfach und Sitz eh alles ausbauen, zudem noch Motorhaube runter und alle Schläuche und Kabel entfernen.)

>Kardanwellenschrauben raus, vorher den Sitz der Kardanwelle markieren.
>Getriebehalter lösen.
>Schrauben von Kupplungsglocke (obere 3 sind Stehbolzen, noch festlassen) lösen.
>nun den Motor hinten anheben. Ich nutze dazu eine stabile Holzplatte/Winkel ...eine Seite so lang dass sie zwischen Ölwanne und Kupplungsglocke passt um die Ölwanne nicht einzudrücken.
>Motor soweit anheben, bis dass die Kardanwelle frei ist.
>zwischen Getriebe und Rahmen ein Kuhfuß schieben, damit das Getriebe nicht herunterfällt.
>jetzt die 3 Stehbolzen oben lösen.
>nun kann man das Getriebe nach hinten herausziehen, und über die Beifahrerseite entfernen (um den Sitz zu schonen, raus damit......vorne an den Sitzschienen die 2 Schrauben, dann den Sitz mit dem Hebel hinten lösen und rausheben).

>ich lasse dann den Motor wieder etwas ab, damit die Aufhängungsgummis nicht auf Dauer überlastet werden.

>Jetzt kannst Du Kupplung entfernen, zum Zusammenbau brauchst Du eine Kupplungszentrierhilfe, damit die Kupplung mit der Getriebeeingangswelle fluchtet.

> wenn das geschehen ist, den Motor wieder höher drehen.
>jetzt das Getriebe (und dazu brauchst Du einen weiteren Mann.......geht auch ohne....ist aber schwieriger) wieder in die richtige Position schieben, die Getriebewelle muss nun durch das Nadelöhr, hinten am Flansch drehen, dass die Verzahnung passt, mit dem Kuhfuß anheben und 2. Mann von unten drückt das Getriebe nach vorne. Man merkt wenn es richtig drin ist,
ACHTUNG, WENN DAS GETRIEBE NICHT RICHTIG DRIN IST, AUF KEINEN FALL VERSUCHEN MIT DEN SCHRAUBEN DER KUPPLUNGSGLOCKE DAS GETRIEBE AN DEN MOTOR ZU ZIEHEN
erst die Stehbolzenschrauben, dann die Anderen der Kupplungsglocke anziehen, Motor mit Getriebe nun wieder ablassen, den Getriebehalter festschrauben, die Kardanwelle mit Markierung richtig festschrauben.

Bei der Gelegenheit gleich die Schrauben und Muttern ersetzen?

Der Kupplungszylinder ist auch gut zugänglich, austauschen (bei dem Preis mache ich mir nicht die Mühe das Altteil zu überholen).

jetzt kannst Du Dich daran machen, die Innenausstattung wieder einzubauen.

Wenn alle Schrauben beweglich sind schaffst Du das an einem Tag.

Das ist nun die Art wie ich die Kupplung an einem Spitfire wechsel.

Und es hilft Dir hoffentlich weiter, als: "das habe ich schon mal selbst gemacht, blablabla... und habe es dann (vor 5 Jahren) in eine Fachwerkstatt gebracht, und 330,-€ bezahlt."
Alleine eine Qualitätskupplung kostet heute irgendwas zwischen 130 und 230,-€, und 65 € pro Stunde sind heute wohl auch nicht mehr up to Date

Schrauberfreundliche Grüße aus Bremen.
Jogi

[TM-Spitfire]

Hi,
ich kann dich nur ermutigen es einfach selbst zu probieren.

Ich habe hier im Forum schon oft Warnungen von "den alten Hasen" gehört, die mich abgeschreckt haben. Diese Warnungen sind durchaus berechtigt wenn man beim wiederholten Male Zeit sparen möchte.

Ich dachte mir aber jedes Mal: "Ist ja einfacher als befürchtet!".

Ich habe letztes Jahr Kupplung, Automat und Lager getauscht als Newbie, siehe hier:
viewtopic.php?t=6445

Ein bisschen Zeit und Geduld ist alles was man braucht.

Gruß
Thorsten

[jr1500]

>Jetzt kannst Du Kupplung entfernen, zum Zusammenbau brauchst Du eine Kupplungszentrierhilfe, damit die Kupplung mit der Getriebeeingangswelle fluchtet.

So ein Teil habe ich letztens zusammen mit den allerletzten Spitfirerestanten im Keller gefunden.

Aus Stahl und ich glaube vor Urzeiten vom Jogi gekauft.

[Dani Senn]

Immer daran denken zugleich die mittlerweile glasige Schwungscheibe abdrehen lassen, damit der neue Kupplungsbelag auch Gripp hat und den Wellendichtring am Kurbelwellen Ausgang auch wechseln, auch wenn er bis dahin dicht war. Sicher ist sicher, vor allem, wenn man nicht weiß ,wie lange er schon drin war und ausgehärtet ist.

[marc]

Das Pilotlager in der KW auch ersetzen. Beim OD Getriebe ist der Ausbau nach innen fast unmöglich. Ich nehme jedenfalls immer Motor und Getriebe, bzw. für den Kupplungstausch nur den Motor raus. Ich finde das geht viel schneller, ausser dem Kühler muss nix ausgebaut werden und der spätere Tausch der Kupplung oder der Abbau der Schwungscheibe ist wesentlich einfacher.

[Rolf]

Der Nachteil bei dieser Methode ist halt, daß man einen Motorkran/-heber haben muss. Hat halt nicht jeder...

Ich habe vor ein paar Jahren auch mal den Motor ausgebaut. Das habe ich bei einem Bekannten gemacht, der in seiner Garage einen seeehr stabilen Deckenbalken und einen Hebezug/Kettenzug hatte.


Grüße
Rolf

[dyngo]

Als es nur getriebe, oder kuflungproblehme sind: immer von innen.
Motor 'aufgebockt' auf wagenheber (regelbahr in höhe)
Unter glocke/getriebe ein gebogenes stahlteil womit ich das ganze einfach über das rehmen nach hinten bewegen kann
Geht alles in einige stunden ohne das kühler, haube, auspuff, usw demontiert werden muss.
Und ich habe nur autos mit overdrive.

[marc]

Also Haube habe ich noch nie demontiert...

[Rolf]

Also Haube habe ich noch nie demontiert...

Ja, man bekommt den Motor auch gut raus, ohne die Haube zu demontieren


Grüße
Rolf

[dyngo]

Natürlich muss die haube nicht demontiert.
Aber als ich die motor ausbaue geht das getriebe immer mit.
Anders hat die motor ausbau nur nachteilen.
Mache das auch nur bei motorwechsel oder komplett demontieren von das spit.
Sicher nicht für getriebe- oder kupflungswechsel.

[spiti78]

Hallo, ich würde den Kupplungswechsel immer von innen machen. Ich habe es sicherlich schon zwei mal gemacht auch mit OD. Ich finde es komplizierter den Motor mit Vergaser usw auszubauen, zumal man entweder einen Motorkran oder einen Deckenkran braucht. Aber jeder wie er will.
Gruß Andreas

[Andi]

Auch von innen,beim GT 6 in einem Jahr 6 mal machen müssen.
Und in der Kiste macht das nochmal mehr Spaß als im Cabrio.
Dachte schon über Schnellverschlüsse nach.
Danke Bastuck.

[dyngo]

Bei frühe Range Rover gehts auch von innen.
Nur ist das getriebe so gross und schwer das mann ein motorkran haben muss.
Geht durch die tür, getriebe muss gedreht raus.

[greasemonkey]

Ich würde es auf jeden Fall nach innen raus nehmen. Das Getriebe ist gut alleine tragbar und der Ausbau geht wesentlich schneller als wenn man man das Wasser ablassen muss, alle Leitungen/Kabel vom Motor entfernen und den Auspuff wegschrauben muss. Den Getriebetunnel muss man schließlich auch beim Ausbau mit Motor abnehmen damit die Tachowelle abnommen und die Getriebehaltegummis weg geschraubt werden können. Einfädeln der Kupplungsglocke durch die Sirnwand wird zwar nicht ganz einfach aber das hat man auch relativ schnell raus wie es geht. Was man nicht vergessen darf, die halbe Arbeit des Ausbaus durch den Innenraum, nämlich Motor und Kupplungsglocke trennen kommt noch on top wenn man den Motor ausbaut.

[Plasmaspeaker]

Hallo,
wenn man einen Hebekran hat dann ist man wesentlich schneller mit dem Kupplungswechsel indem man den Motor rausnimmt.
Meine beste Zeit inc. Probefahrt für den Kupplungswechsel lag bei mir bei 2 Stunden. (mit vorhandenem Hebekran)

Eine Zeit lang (in den 80ern) klebten die originalen Kupplungen bei Nichtbenutzung (Überwintern) immer an.
Nach dem lösen rupften diese immer so dass ich fast jedes Jahr eine neue Kupplungsscheibe eingebaut habe.

Gruß
Plasmaspeaker