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Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 12. Dez 2025, 19:52
von Rolf
Triumph Spitfire mit GT6-Motor:
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... pp_android
Der gewerbliche Anbieter schreibt dazu:
"Der Motor ist wie oben erwähnt seit jahrzehnten so eingebaut, wurde aber nie in den Papieren vermerkt und hat so auch anstandlos die HU bestanden, genau wie auch aktuell, da der Motor offensichtlich für die Sachverständigen genau so dahin gehört."
Damit lehnt sich der Händler aber ziemlich weit aus dem Fenster. Ich sehe da Urkundenfälschung, Steuerhinterziehung und Versicherungsbetrug - alles Straftaten...
Grüße
Rolf
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 12. Dez 2025, 20:12
von marc
Man müsste mal schauen was im Brief steht, wenn Hubraum und Leistung stimmen, kann das schon passen. Die Zylinderzahl ist wurscht. Ansonsten hast Du natürlich Recht. Farbe auf der Kofferraumdichtung, sieht leider sehr geduscht aus.
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 12. Dez 2025, 20:42
von Rolf
Der Verkäufer schreibt, dass der Motor nicht eingetragen ist. Daher vermute ich, dass da noch 1147 ccm und 63 PS eingetragen sind.
Ansonsten finde ich den Wagen nicht schlecht. Die optischen Mängel bzw. die "Patina" spricht der Verkäufer ja an.
Grüße
Rolf
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 12. Dez 2025, 22:19
von wol00f01
Steuerhinterziehung ja, da bei einer Nichteintragung die H Kennzeichen erlischt, Urkundenfälschung, Versicherungsbetrug und erlöschen der Betriebserlaubnis ja.
Fraglich, ob man 105PS bei dieser eh schon schwachen Bremsleistung ordnungsgemäß eingetragen bekommt, ohne an den Bremsen etwas zu verändern? Und wenn ja, ob die H Zulassung dann noch Bestand hat. Und das ein Händler so etwas außer ausdrücklich für den Export anbietet, ist schon sehr fraglich. Auch die Angabe von 52.000 km wird wohl eine Täuschung sein, ganz dünnes Eis!
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 12. Dez 2025, 23:31
von Rolf
Ich habe mal auf der Website dieses Anbieters nachgesehen. Dort steht Folgendes:
Technische Daten
Motor: 2.0 Liter Sechszylinder (Eingetragen 1.2 L)
Leistung: 105 PS (Eingetragen 63 PS)
Länge: 3730 mm
Breite: 1450 mm
Höhe: 1205 mm
Leergewicht: 710 KG
HU: 12/2027 mit H-Zulassung
Damit dürfte alles gesagt sein.... Aber wieso bekommt der HU und sogar eine H-Zulassung?
Grüße
Rolf
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 12. Dez 2025, 23:39
von wol00f01
Das ist ganz einfach zu beantworten, das Fahrzeug ist schon sehr alt und die Prüfer wissen oftmals nicht, das dieser Motor nicht zu diesem Fahrzeug gehört. Ich hatte auch viele Jahre in meinem 79er Jeep einen 5,9l Motor drin, anstatt den eingetragenen 4,9l, ist einfach nie aufgefallen.
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 13. Dez 2025, 00:09
von Rolf
Ob 4,9 oder 5,9 Liter Hubraum sieht man einem V8-Motor nicht an.
Aber ein großer Sechszylinder statt eines kleinen Vierzylinders mit rund 60 Prozent mehr Leistung sollte spätestens bei der Abnahme fürs H-Kennzeichen auffallen. Und so dumm bzw. unwissend sind die Sachverständigen auch nicht...
Grüße
Rolf
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 13. Dez 2025, 00:44
von Andi
Nicht umbedingt Steuerhinterziehung.
Kommt drauf an wie lange der schon das H hat.
Bei einer H-Zulassung ist der Hubraum/PS egal,man hat ja keinen finanziellen Vorteil.
Aber natürlich gibts noch genug Ärger wenn mal jemand mit Ahnung daher kommt.
Auf keinen Fall kaufen und so anmelden.
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 13. Dez 2025, 01:57
von Rolf
Andi hat geschrieben: ↑13. Dez 2025, 00:44
Bei einer H-Zulassung ist der Hubraum/PS egal
Was die Steuern betrifft, gebe ich dir recht. Da bezahlt man unabhängig vom Hubraum den gleichen Betrag und die Motorleistung wird sowieso nicht berücksichtigt.
Das gilt aber nicht für die Versicherung. Da kocht jede Gesellschaft ihr eigenes Süppchen.
Grüße
Rolf
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 13. Dez 2025, 09:48
von Roland-112
bevor ich den 1500er im Sommer gekauft habe, war ich an einem MGA dran. Der hatte genau das gleiche Problem. Der eingebaute, nicht eingetragene Motor war zwar auch MGA, hatte aber eine höhere Leistung. Problem: Bremsleistung passt nicht zu dem Motor. Ein TÜV-Mann hatte meine Meinung auch bestätigt. Problem wird dann kritisch, wenn etwas passiert. Das Auto hatte H-Kennzeichen, TÜV und sogar ein Gutachten. Ich hab mich vor allem über den Gutachter gewundert.
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 13. Dez 2025, 12:24
von Ansgar
Moin
Der Verkäufer schreibt ja alles rein, der Käufer ist informiert und der hat das Problem.
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 13. Dez 2025, 13:01
von Jogi, HB
Ansgar hat geschrieben: ↑13. Dez 2025, 12:24
Moin
Der Verkäufer schreibt ja alles rein, der Käufer ist informiert und der hat das Problem.
Genau so verhält sich das!
Und dann schauen wir uns noch einmal den Preis an, wenn der Spitfire MKII sonst in Ordnung ist (blöderweise sind von den 36 Fotos 30 Identisch), könnte man sich dieses Fahrzeug kaufen und wieder einen MKII oder MKIII-Motor einbauen, oder man macht sich die Mühe, die Bremsen vom GT6 nachzurüsten
Ich habe mir schon Spitfire angeschaut, die waren teurer und schlechter!
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 13. Dez 2025, 13:17
von Dani Senn
Ja, aber überall hat es Pickel und Risse in der Farbe,was da drunter ist ? Armaturenbrett abgeblättert, trotz Hu und Gutachten kommt da eine komplete Restauration auf einen zu, für den Preis, nein.
Und wieder einmal bestätigt sich, warum solche Möhren bei uns in der CH weder MFK noch Veteran erhalten und beim Import von Oldtimern alle Tüvs und Hu's und H eintragungen hinfällig werden, nicht weil wir Schweizer pingelig sind, weil Fahrzeugen aus dem EU Raum einfach nicht zu trauen ist und wohl vieles gefälligkeits prüfungen sind.
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 13. Dez 2025, 13:28
von Jogi, HB
Dani Senn hat geschrieben: ↑13. Dez 2025, 13:17
Ja, aber überall hat es Pickel und Risse in der Farbe,was da drunter ist ? Armaturenbrett abgeblättert, trotz Hu und Gutachten kommt da eine komplete Restauration auf einen zu, für den Preis, nein.
Der Farbunterschied auf der linken Seite zwischen Tür und hinterer Kotflügel fällt schon auf dem Foto auf.
Also wie auch immer, hinfahren und genau nachschauen und Preis verhandeln.........oder wieder nach Hause fahren.
Re: Ein riskantes Anbebot...
Verfasst: 13. Dez 2025, 13:42
von Rolf
Ich finde diesen Spitfire auch nicht schlecht und hätte in meinem eigenen Spitfire wahrscheinlich auch lieber einen Sechszylindermotor mit über 100 PS.
Und ja, der Verkäufer verschweigt nichts, aber andererseits tut er so, als wäre mit dem Wagen alles okay und als ob Probleme nicht zu erwarten wären:
"Der Motor ist wie oben erwähnt seit Jahrzehnten so eingebaut, wurde aber nie in den Papieren vermerkt und hat so auch anstandlos die HU bestanden, genau wie auch aktuell, da der Motor offensichtlich für die Sachverständigen genau so dahin gehört."
Damit beschönigt er alles und will einem potentiellen Käufer einreden, dass man den Wagen bedenkenlos kaufen kann. Das ist unlauter!
Und als er den Spitfire zur HU und zur H-Abnahme vorgeführt hat, hat er den Prüfer wahrscheinlich absichtlich und wider besseres Wissen nicht über den Umbau informiert. Vielleicht war der Prüfer aber auch ein "guter Bekannter" von ihm...
Grüße
Rolf