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Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 6. Jun 2016, 20:33
von wupperfuchs
Hallo ihr Schrauber,
da ich mich gerade mental mit dem Wiederaufbau meines Spittys befasse, stellt sich mir mal wieder die Frage, wie man eine korrekte Schraubverbindung aufbaut. Genauer gesagt, wo kommt/kommen die Unterlegscheibe/n hin.
Meine bisherige Recherche und Hobbyschraubermeinung ist:
Scheibe auf jeden Fall zwischen Mutter und Werkstück (muss, so habe ich es auch in der Regel auseinander gebaut), wenn's schön werden soll auch zwischen Schraubenkopf und Werkstück (kann).
Falls ein Federring zur Schraubensicherung verwendet wird, kann man auch eine Scheibe zwischen Federring und Werkstück legen.
Gibt es andere Meinungen? Da ich beim Aufbauen die neu lackierten Rahmen- und Achsteile schonen möchte, würde ich nach dieser Erkenntnis auch eine Scheibe zwischen Schraubenkopf und Werkstück legen - sieht außerdem noch schöner aus.
Gibt es bei euch andere Meinungen, Empfehlungen und/oder Erfahrungen?
Grüße und schönen Abend!
Thilo
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 6. Jun 2016, 20:43
von Spitmarkus
Hallo Thilo,
genau so hab ich das mal gelernt. Scheibe geht immer (falls Platz vorhanden), egal ob Kopf, Mutter oder Federring.
Lass mich aber auch gerne belehren.
Gruß Markus
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 6. Jun 2016, 21:12
von Andi
dto,immer Scheibe sonst kratzt die Mutter auf dem Lack rum.Scheibe unter Schraubenkopf ist Sinnfrei.
Aber wenn genug Platz ist-warum nicht.
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 6. Jun 2016, 22:09
von Joerg
Und Federringe weglassen, die sind nur für's Auge, zählen zu den unwirksamen Schraubensicherungen.
Grüße
Jörg
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 6. Jun 2016, 23:59
von Andi
Seh ich anders,hab zwar meist Stopmuttern aber benutze auch gern Federringe.Bei denen muß man allerdings auf Qualität achten.Die Baumarktscheiße kannste vergessen.
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 8. Jun 2016, 21:10
von Joerg
Federringe wirken höchstens, wenn man sie an 4.6 Schrauben aus dem Baumarkt verwendet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schrauben ... icherungen
Stopmuttern sind auch nur Verliersicherungen.
Grüße
Jörg
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 8. Jun 2016, 23:38
von Andi
Ich hab in über 30 Jahren noch nie eine gelöste Schraubverbindung gehabt wenn ich sie selbst verschraubt hatte.Und ich benutze keine flüssigen Sicherungsmittel.
Was wäre denn dein Ratschlag.
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 9. Jun 2016, 11:09
von Arthur_Mk3
Hmm....
Ich weiss ja nicht unter was fuer Bedingungen die bei Wikipedia aufgelisteten DIN-Normen als unwirksam getested wurden. Meine Radtraeger auf Vorderachse ist trotzdem noch klassisch gesichert mit:
Kronenmutter (DIN 937 zurückgezogen) mit Splint
Und wird auch so bleiben

Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 9. Jun 2016, 11:55
von 14Vorbesitzer
Andi hat geschrieben:...Was wäre denn dein Ratschlag....
... ich bin für "Normverrostung" Einfach mit dem Auto ausgiebig durch "englisches Wetter" fahren, zumindest am Unterboden hält dann jede Verschraubung super

...
LG Volker
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 9. Jun 2016, 13:48
von Ölfinger
Andi hat geschrieben:Ich hab in über 30 Jahren noch nie eine gelöste Schraubverbindung gehabt wenn ich sie selbst verschraubt hatte.Und ich benutze keine flüssigen Sicherungsmittel.
Was wäre denn dein Ratschlag.
Ich verwende dagegen gerne flüssige Sicherungsmittel - aber eher als Rostschutz für das Gewinde inerhalb der Mutter - da wo niedrigfester Sicherungslack ist gibts auch keine Kapillarwirkung und somit auch keinen Rost.
Hab schon Schrauben rausgedreht die lange Jahre am Fahrwerk Salz und Wasser ausgesetzt waren und das Gewinde kaum noch als solches zu erkennen war. Da wo der Sicherungslack im Gewinde gewesen ist war alles noch blank.
Wenn die Schauben and drehenden oder vibriernden Teilen sich wirklich nicht im Betrieb lösen dürfen werden sie bei mir Rödeldraht oder Splint gesichert!
Gruß
Öfi
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 9. Jun 2016, 15:28
von Geronimo
Arthur_Mk3 hat geschrieben:Hmm....
Kronenmutter (DIN 937 zurückgezogen) mit Splint
... ist eine Verlier-sicherung, wird auch genau so eingesetzt. (Schließlich hat die Nabe Spiel)
Sie gewährleistet nicht die Vorspannung der Verschraubung.
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 11. Jun 2016, 13:44
von Joerg
Andi hat geschrieben:Ich hab in über 30 Jahren noch nie eine gelöste Schraubverbindung gehabt wenn ich sie selbst verschraubt hatte.Und ich benutze keine flüssigen Sicherungsmittel.
Was wäre denn dein Ratschlag.
Federringe weglassen, weil die bei einer ordentlichen Schraubverbindung nur wie eine zusätzliche Unterlegscheibe wirken.
Schrauben nach Vorschrift festziehen reicht. Wobei man von Hand meist zu fest anzieht (merkt man, wenn man mal eine Drehmomenttabelle anschaut).
Wer's nicht glaubt:
Einfach mal an einem modernen Fahrzeug oder im Maschinenbau nachschauen. Da werden nirgends Federringe oder Kronenmuttern verbaut.
Grüße
Jörg
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 11. Jun 2016, 18:17
von Andi
Sorry,ich bleib dabei-ist ja auch kein moderner Fahrzeugbau sondern altes Gebastel

Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 11. Jun 2016, 19:08
von Joerg
"Hör auf, mich mit deinen Tatsachen zu verwirren, ich habe mir mein Vorurteil schon gebildet!"
Re: Unterlegscheibenphilosophie
Verfasst: 11. Jun 2016, 20:52
von Andi