Getriebeölwechsel (Automatik) an einem BMW (E46)
Verfasst: 16. Feb 2017, 08:55
Hallo liebe Leidensgemeinde,
ich möchte in diesem Beitrag eine Erfahrung mit euch teilen, die insbesondere für Leser mit Fahrzeugen, welche über ein Automatikgetriebe mit so genannter Lifetimefüllung verfügen, interessant sein könnte. Zu unserem Fuhrpark zählt ein BMW 325i Touring aus dem Jahre 2003, mit Automatikgetriebe (ZF 5HP19). Wahrscheinlich denken sich nun einige, "Wat will der nu in nem Forum britischer Nobelkarossen
mit nem Bayrischen MistWagen?". Auf jedenfall haben wir nun seit etwa einem Jahr bemerkt, dass sich die Qualität der Schaltvorgänge schleichend verlechtert hat. Schlussendlich gab es sogar beim Abbremsen bis Stillstand einen kräftigen Ruck, der bis ins Mark ging.
Ich entschied mich daraufhin erstmal ein wenig im Netz zu Recherchieren. Leider ist es schwer bezüglich BMW´s der 3er Baureihe verlässliche Aussagen zu bekommen, da einfach zu viele Halbstarke mit gefährlichem Halbwissen in den Foren herumwimmeln, die es auch noch für wichtig erachten dieses Halbwissen in großen Mengen zu verbreiten. Nunja, Viele Beiträge behandelten allersdings das Thema Getriebeölwechsel, Getriebeölspülung etc., was denn auch sonst... Also entscheid ich mich erstmal das Getriebeöl zu tauschen obwohl BMW das Automatikgetriebe als wartungsfrei (so ein Schwachsinn:)) und mit Lifetimefüllung verkauft hat. Der Getriebeölwechsel bei BMW kostet etwa 300€. Eine Spülung in einer freien Werkstatt wohl das gleiche. Hierbei ist zu beachten, dass bei einer Spülung der Restaltölgehalt im Getriebe deutlich geringer ist als bei einem einfachen Wechsel. Für die Spülung bedarf es in der Regel einer speziellen Maschine (siehe hierzu Tim-Eckart Methode). Es gibt jedoch wohl auch Leute, die ander Wege wählen, auf die ich nicht weiter eingehen möchte.
Ich, voller Tatendrang, wollte es allerdings selber machen, hatte kein Spülgerät und entschied mich daher für den klassischen Ölwechsel um zu sehen, ob allein durch den Ölwechsel eine Besserung der Schaltqualität eintritt. Kostenpunkt 26,90€ für 10 Liter Öl
mit entsprechender BMW Spezifizierung, Getriebefilter 15,72€ und 12,60€ für die Ölwannendichtung. Also rund 60,00€ kosten fürs Material + 3 Stunden Arbeitzeit und ein wenig Ärger mit der Frau (wegen dumm rumfragen
).
Im Fahrzeug ist ein Sachs Automatikgetriebe verbaut. Also habe ich mich zunächst mit Informationsmaterial von Sachs bewaffnet und mich eingelesen. Das Automatikgetriebe ist, was die richtige Befüllung angeht, sehr sensibel. Die richtige Füllmenge ist, ich denke für die meisten selbsterklärend, temperaturabhängig. Mit meinem Laptop in der Hand, nem Latzmann an und die Frau unterm Arm (Irgendjemand muss sich ja ins Auto setzen und die Gänge durchschalten, während ich von unten nachfülle
) ging es dann unters Auto. Kurz noch ein schönes Hörbuch angemacht, damit die Frau im Auto ruhiggestellt ist
und ab ging die Lutzi. Nach etwa 3 Stunden war die Sache dann abgehakt. Die einzige Schwierigkeit und der Grund dafür, dass es so lange gedauert hat lag darin, das Getriebe richtig zu temperieren, damit der notwendige Füllstand eingestellt werden konnte. Nach dem Befüllen schnell alles sauber gemacht, die Getriebeadaptionswerte zurückgesetzt und eine Adaptionsfahrt gemacht.
Leute ich kann euch sagen... Geil!!! Ich hätte wirklich nie gedacht, dass die Schaltqualität in so einer massiven Abhängigkeit zum Getriebeöl steht. Der Unterschied ist wirklich enorm. Die Schaltvorgänge vorher waren ungefähr damit zu vergleichen, als wenn man versucht hat mit einem Messer ein Stück gefrohrene Butter zu zerschneiden. Jetzt allerdings hat man ein heißes Messer und die Butter hat Raumtemperatur
.
Wer also im Alltag ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe mit Lifetimefüllung fährt, das schon ein wenig betagter (km Stand über 100000) ist, dem lege ich so einen Wechsel, mindestens einmal im Autoleben, sehr ans Herz. Ich für mich, werde das Öl in Zukunft alle 50.000km, also bei jedem zweiten Ölservice, wechseln.
Obzwar ich weiß, dass hier viele enormes Technikwissen vorweisen, möchte ich nochmal klarstellen, dass ein Automatikgetriebe ein überaus sensibles Bauteil ist, dass im Falle eines Defekts richtig ans Geld geht. Sollte man nicht über die notwendige Literatur, Fachkenntnisse oder die Möglichkeit verfügen gezielt auf einzelne Temperatursensoren zugreifen zu können, so empfehle ich den Wechsel in einer Fachwerkstatt.
Ach und übrigens. Den Getriebeölwechsel kann man bei mir nicht käuflich erwerben, ich möchte also keine Werbung in eigener Sache machen sonder lediglich dazu motivieren einen Wartungseingriff zu machen, der bei richtiger Ausführung sowohl Fahrkomfort als auch Haltbarkeit des Getriebes massiv verändern
PS:
Da man nur etwa 50% des im Getriebe befindlichen Öls (circa 5 Liter) herausbekommt, werde ich in zwei Wochen, wenn das Öl eine homogene Mischung angenommen hat, nochmals wechseln. Fahre derzeit noch mit dem alten jedoch penibel gereinigten Filter. Im Idealfall erreiche ich dann ein Mischungsverhältnis (75% neu, 25%alt). Aber das ist bestimmt nur wieder reine Theorie
ich möchte in diesem Beitrag eine Erfahrung mit euch teilen, die insbesondere für Leser mit Fahrzeugen, welche über ein Automatikgetriebe mit so genannter Lifetimefüllung verfügen, interessant sein könnte. Zu unserem Fuhrpark zählt ein BMW 325i Touring aus dem Jahre 2003, mit Automatikgetriebe (ZF 5HP19). Wahrscheinlich denken sich nun einige, "Wat will der nu in nem Forum britischer Nobelkarossen
Ich entschied mich daraufhin erstmal ein wenig im Netz zu Recherchieren. Leider ist es schwer bezüglich BMW´s der 3er Baureihe verlässliche Aussagen zu bekommen, da einfach zu viele Halbstarke mit gefährlichem Halbwissen in den Foren herumwimmeln, die es auch noch für wichtig erachten dieses Halbwissen in großen Mengen zu verbreiten. Nunja, Viele Beiträge behandelten allersdings das Thema Getriebeölwechsel, Getriebeölspülung etc., was denn auch sonst... Also entscheid ich mich erstmal das Getriebeöl zu tauschen obwohl BMW das Automatikgetriebe als wartungsfrei (so ein Schwachsinn:)) und mit Lifetimefüllung verkauft hat. Der Getriebeölwechsel bei BMW kostet etwa 300€. Eine Spülung in einer freien Werkstatt wohl das gleiche. Hierbei ist zu beachten, dass bei einer Spülung der Restaltölgehalt im Getriebe deutlich geringer ist als bei einem einfachen Wechsel. Für die Spülung bedarf es in der Regel einer speziellen Maschine (siehe hierzu Tim-Eckart Methode). Es gibt jedoch wohl auch Leute, die ander Wege wählen, auf die ich nicht weiter eingehen möchte.
Ich, voller Tatendrang, wollte es allerdings selber machen, hatte kein Spülgerät und entschied mich daher für den klassischen Ölwechsel um zu sehen, ob allein durch den Ölwechsel eine Besserung der Schaltqualität eintritt. Kostenpunkt 26,90€ für 10 Liter Öl
Im Fahrzeug ist ein Sachs Automatikgetriebe verbaut. Also habe ich mich zunächst mit Informationsmaterial von Sachs bewaffnet und mich eingelesen. Das Automatikgetriebe ist, was die richtige Befüllung angeht, sehr sensibel. Die richtige Füllmenge ist, ich denke für die meisten selbsterklärend, temperaturabhängig. Mit meinem Laptop in der Hand, nem Latzmann an und die Frau unterm Arm (Irgendjemand muss sich ja ins Auto setzen und die Gänge durchschalten, während ich von unten nachfülle
Leute ich kann euch sagen... Geil!!! Ich hätte wirklich nie gedacht, dass die Schaltqualität in so einer massiven Abhängigkeit zum Getriebeöl steht. Der Unterschied ist wirklich enorm. Die Schaltvorgänge vorher waren ungefähr damit zu vergleichen, als wenn man versucht hat mit einem Messer ein Stück gefrohrene Butter zu zerschneiden. Jetzt allerdings hat man ein heißes Messer und die Butter hat Raumtemperatur
Wer also im Alltag ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe mit Lifetimefüllung fährt, das schon ein wenig betagter (km Stand über 100000) ist, dem lege ich so einen Wechsel, mindestens einmal im Autoleben, sehr ans Herz. Ich für mich, werde das Öl in Zukunft alle 50.000km, also bei jedem zweiten Ölservice, wechseln.
Obzwar ich weiß, dass hier viele enormes Technikwissen vorweisen, möchte ich nochmal klarstellen, dass ein Automatikgetriebe ein überaus sensibles Bauteil ist, dass im Falle eines Defekts richtig ans Geld geht. Sollte man nicht über die notwendige Literatur, Fachkenntnisse oder die Möglichkeit verfügen gezielt auf einzelne Temperatursensoren zugreifen zu können, so empfehle ich den Wechsel in einer Fachwerkstatt.
Ach und übrigens. Den Getriebeölwechsel kann man bei mir nicht käuflich erwerben, ich möchte also keine Werbung in eigener Sache machen sonder lediglich dazu motivieren einen Wartungseingriff zu machen, der bei richtiger Ausführung sowohl Fahrkomfort als auch Haltbarkeit des Getriebes massiv verändern
PS:
Da man nur etwa 50% des im Getriebe befindlichen Öls (circa 5 Liter) herausbekommt, werde ich in zwei Wochen, wenn das Öl eine homogene Mischung angenommen hat, nochmals wechseln. Fahre derzeit noch mit dem alten jedoch penibel gereinigten Filter. Im Idealfall erreiche ich dann ein Mischungsverhältnis (75% neu, 25%alt). Aber das ist bestimmt nur wieder reine Theorie